WZ Online Buenos Aires. Schlangen vor den Banken, Staatsanleihen auf Rekordtiefs, Landeswährung unter Druck: Die von der Regierung eingeführten Kapitalkontrollen sorgen in Argentinien für Unruhe. In der Hauptstadt Buenos Aires standen am Montag viele Menschen vor den Banken an, um ihre Einlagen abzuheben.
"All die Leute heben ab, was sie haben, oder zumindest einen Teil davon, weil sie ihr Geld derzeit lieber zu Hause haben wollen", sagte der 61-jährige Bankkunde Julio Novoa. Die Regierung hatte zuvor Devisenkäufe begrenzt, um die Landeswährung Peso zu stützen - mit begrenztem Erfolg: Zwar wertete der offizielle Kurs um 0,88 Prozent zum Dollar auf, auf dem Schwarzmarkt fiel er hingegen um 0,8 Prozent auf einen Kurs von 63,5 je Dollar.
Zentralbankpräsident Guido Sandleris bezeichnete das heimische Finanzsystem als"stark". Die Notenbank werde ihre strenge Geldpolitik trotz der Währungsrestriktionen beibehalten. Sie hat seit vergangenem Mittwoch fast eine Milliarde Dollar an Währungsreserven auf den Markt geworfen, um die Talfahrt des Peso aufzuhalten - ohne nennenswerten Erfolg.
Verschärft wurde die Krise vergangene Woche, als es Finanzminister Lacunza nicht gelang, auslaufende Staatsanleihen mit kurzer Laufzeit neu zu finanzieren und er deswegen längere Laufzeiten ins Spiel brachte. Das hoch verschuldete Land will sich damit finanziell Luft verschaffen. Es geht um Bonds sowie um Kredite des Internationalen Währungsfonds im Gesamtwert von rund 100 Milliarden Dollar .
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