Österreich im September 1933: Bundeskanzler Engelbert Dollfuß hat das Parlament mit Polizeistaatsmethoden ausgeschaltet. Nach einem Staatsstreich auf Raten agiert der Politiker wie ein Diktator. Am Wiener Trabrennplatz ruft er seinen Anhängern zu, dass er einen „Ständestaat“ errichten wird – einen Staat ohne Parteien. Teile der österreichischen Bevölkerung sind damals demokratiemüde, krisengeschüttelt und diktaturanfällig.
Die versuchte Realisierung seiner berufsständischen Staatsideale überlebt der Kanzler aber nicht lang. Denn Dollfuß hat sich mit dem italienischen Diktator Mussolini gegen Adolf Hitler verbündet und die NSDAP in Österreich verboten. Diese Haltung bezahlt er mit seinem Leben. Am 25. Juli 1934 wird er im Bundeskanzleramt am Wiener Ballhausplatz bei einem braunen Putschversuch getötet.
Der Film beschäftigt sich aber nicht nur mit der kontroversiellen Laufbahn des christlich-sozialen „Heldenkanzlers“, sondern auch mit dem bizarren Politkult nach seinem Tod. Dollfuß wurde als Märtyrer hochstilisiert, der sich für die österreichische Eigenstaatlichkeit geopfert hätte. Nach 1945 erlebte der Dollfuß-Mythos eine vielschichtige Metamorphose. Die sozialistische Partei verteufelte ihn als „Arbeitermörder“.
Wann gibt’s das Menschen und Mächte über die Verfehlungen von Karl Renner und Julius Tandler?
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