Es dauert nicht lang, bis die verdrängte Vergangenheit anklopft – und klarstellt, dass es im jüngsten Film der spanischen Autorenfilmgröße Pedro Almodóvar nicht nur um „Parallele Mütter“ gehen wird, wie der Titel verspricht. Ohne viel Federlesens fragt hier die Hauptfigur Janis gleich zu Beginn den forensischen Archäologen Arturo , den sie als Berufsfotografin porträtiert, ob dieser ihr helfen könne, ein Massengrab in ihrem Heimatdorf freizulegen.
Das „Gesetz des historischen Andenkens“, das 2007 vom spanischen Abgeordnetenhaus verabschiedet worden ist, sei vom Ministerpräsidenten Mariano Rajoy mit keinem einzigen Euro gewürdigt worden, klagt Arturo bei Almodóvar. „Madres paralelas“, der 2021 das Filmfest von Venedig eröffnet hat, kann man getrost als Beitrag des Kultregisseurs zum nationalen Geschichtsdiskurs verstehen.
Zeitgleich mit Janis, die sich nach einer intensiven Affäre mit Arturo dafür entscheidet, das resultierende Kind im Alleingang zu schaukeln. Im Spital freunden sich die beiden Frauen trotz Altersunterschieds an. Wie ihre Wege sich gabeln und später auf Neue kreuzen, was dabei alles ins Wanken gerät und sich auf ungeahnte Wiese fängt, das ist bewährte Almodóvar'sche Erzählkunst, deren wunderliche Volten nicht verraten werden sollten.
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