Christina Böck Leitung Feuilleton Es beginnt mit einem unbeholfenen Flirt, den unwilliger Gesinnte auch als Stalking empfinden könnten. Eitan verfolgt Wahida nämlich schon länger - also er verfolgt das Buch, das sie ausleiht. Oder eigentlich verfolgt dieses Buch ihn: Und er möchte nun wissen, ob das Zufall oder Schicksal ist. Eher Schicksal, denn die beiden verlieben sich - trotz der Schwierigkeiten, die ihnen drohen. Denn Eitan ist Jude, Wahida Araberin.
Naturwissenschaftler Eitan kann mit dieser"Scheißgruppenidentität" nichts anfangen:"Unseren Genen ist unser Leben egal! Auschwitz hat unsere DNA nicht angegriffen." Die Familie trennt sich im Zorn und Eitan sammelt aus einer Eingebung die Löffeln vom Esstisch ein, um die DNA testen zu lassen. Und findet heraus, dass sein Vater nicht mit seinem Großvater verwandt ist. Das führt zu einer folgenschweren Reise Eitans und Wahidas in den Nahen Osten.
Die Regie von Itay Tiran gibt der Geschichte Dichte, das Bühnenbild von Florian Etti mit mobilen Kästen, die als Projektionsflächen für Buchstaben in der Bibliothek und für Street Art auf der Mauer in Palästina dienen, ist ideenreich. Ein wenig Straffung könnte dem über drei Stunden langen Epos gut tun. Bemängeln könnte man auch, dass die Botschaft, dass alle Menschen gleich sind, letztlich banal ist - aber andererseits: sie stimmt auch.
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