Kroatien: 'Die Erdbeben sind schlimmer als Krieg'

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Die Menschen rund um Petrinja leben seit dem Balkan-Krieg in der ärmsten Region Kroatiens. Jetzt treffen sie die Erdbeben.

Es ist klirrend kalt in Drenovac banski. In der Nacht hat es wieder geschneit. Auf dem Balkon des Einfamilienhauses hängt Wäsche zum Trocknen, mit einem Schneehäubchen darüber. Es scheint, als würde die Wäsche nie mehr trocken werden. Seit dem Erdbeben kurz vor dem Jahreswechsel darf Familie Arbutina ihr einsturzgefährdetes Haus nicht mehr betreten.

Im Holzhaus in Brest nahe Petrinja haben schon ihre Urgroßeltern gewohnt. Heute zeigt ein rotes Kreuz neben der Eingangstür an, was man von außen nicht vermuten würde: Nicht mehr bewohnbar, muss abgerissen werden!Der geschmückte Christbaum steht noch im Wohnzimmer. Sonst blieb wenig beim Alten. Die Pädagogin ist dennoch dankbar.

Arg erwischt hat es auch das Krankenhaus in Sisak. Dessen Direktor Tomislav Dujmenović kann nicht verbergen, wie traurig und abgekämpft er heute ist. Von den 408 Betten im Spital der Kreisstadt, sagt er, „kann ich nur jedes Dritte belegen“.Dujmenović sitzt in einem Behandlungszimmer der Abteilung für Gynäkologie. Sein Büro wurde beim Beben zerstört, ebenso wie mehrere Krankenhausabteilungen.

„Schicken Sie bitte kein Gewand mehr“, bittet Petar Penava vom Roten Kreuz, der auf dem Zagreber Messegelände das zentrale Spendenlager koordiniert. Dort sind neben vielen österreichischen Hilfsgütern auch Paletten mit Mineralwasser aus Bulgarien oder Toilettenpapier aus Serbien geparkt – Produkte, die man ohne Transportaufwand auch vor Ort kaufen kann, womit auch die regionale Wirtschaft angekurbelt wird.

Auch Firmen aus Österreich helfen. Rot-Kreuz-Mann Penava baut auch auf sie: „Das Erdbeben hat Ställe zerstört, Tiere getötet, Lebensgrundlagen vernichtet.“ Baumaterial, Kühe, Schweine, Schafe, Saatgut könnten nachhaltig wiederbeleben.Ehrenamtlich. Ihr Sinn für Konstruktives war bis vor wenigen Tagen nicht unbedingt das, wofür man sie kennt und fürchtet.

Binnen acht Tagen haben die Osliper mit 15 anderen Ortsfeuerwehren aus dem Nordburgenland einen Konvoi mit zwanzig Fahrzeugen auf die Straße gebracht. Viele Nachbarn haben generös gespendet, 50 Feuerwerker sind dann dem Aufruf gefolgt und mit nach Sisak gefahren.

 

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