Nach dem Messerangriff auf vier kleine Kinder und zwei Erwachsene auf einem Spielplatz in Ostfrankreich sucht das Land nach Antworten. Der festgenommene Täter soll am Freitagvormittag psychologisch begutachtet und verhört werden. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will im Laufe des Tages mit seiner Frau Brigitte die Opfer und ihre Familien treffen. Regierungssprecher Olivier Véran sagte im Sender France Info, zwei der Kinder schwebten noch immer in Lebensgefahr.
Die Justiz ermittelt gegen den Mann wegen versuchten Mordes. Seine Beweggründe sind noch unbekannt."Wir versuchen, sein Motiv zu begreifen", sagte Staatsanwältin Line Bonnet-Mathis. Ein terroristisches Motiv sahen die Ermittler demnach vorerst nicht. Auch habe der Mann wohl nicht unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen gestanden.
Den Angaben der Behörden zufolge ist der Täter Syrer. Er lebte demnach jahrelang in Schweden und kam erst vor wenigen Monaten nach Frankreich, wo er ohne festen Wohnsitz war. Französische Medien berichteten, der Angreifer sei in Schweden mit einer Frau verheiratet gewesen und habe eine dreijährige Tochter. Seine Frau und er hätten sich kürzlich getrennt.Obwohl der Mann bereits in Schweden Asyl erhielt, beantragte er dies auch in Frankreich.
Der Angriff hat Frankreich tief getroffen. Innenminister Darmanin sprach im Sender TF1 vom"schlimmsten Tag für die Franzosen", seit er vor knapp drei Jahren ins Amt kam. Regierungssprecher Véran sagte:"Wir suchen alle nach Antworten." Er fügte hinzu:"Es gibt nichts, was jemals rechtfertigen oder erklären könnte, warum Kinder zum Ziel eines Mannes werden.
Unterdessen versuchten Frankreichs bürgerliche Rechte und die Rechtsnationale, die Diskussion um die Tat auf das im Land derzeit ohnehin umstrittene Thema Immigration zu lenken. Rechtsextrem anmutende Kundgebungen in Annecy hatte die Präfektur für Donnerstagabend verbieten lassen.
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