Wifo-Ökonom Josef Baumgartner sieht Risiko einer Rezession. EU-Staaten müssten zwischenzeitlich eingreifen. Auch 2024/2025 dürfte die Teuerung "noch immer relativ weit vom Inflationsziel der EZB - dieses liegt bei zwei Prozent sein", so der Ökonom.14. September 2022,Nach der Finanzkrise 2008/09 kam die Inflation trotz starker Zinssenkungen jahrelang nicht in die Gänge, nun ist sie kaum aufzuhalten.
Das beste Mittel gegen die hohen Energiepreise und die damit hohe Inflation wäre, schlicht das Energieangebot auszuweiten, so Baumgartner. Das bedeutet für Europa den Ausbau der Erneuerbaren Energien - da die fossilen Reserven begrenzt sind - und dieser Umbau des Energiesystems wird Jahre in Anspruch nehmen. In der Zwischenzeit müsse die Politik versuchen, die Auswirkungen der Teuerung mit anderen Mitteln zu bekämpfen.
Die EZB muss also versuchen, die Waage zu halten zwischen Eindämmung der Inflation und Abwürgen der Wirtschaft. Für Deutschland wird bereits jetzt für den Winter ein Rezessionsszenario prognostiziert, Österreich stehe laut dem Wifo-Experten noch auf der Kippe."Wenn wir in Europa schon Ende des Jahres in die Rezession schlittern, dann könnte der Zinserhöhungskurs langsamer laufen", so Baumgartner.