Die Lufthansa-Tochter matcht sich mit der Gewerkschaft vida um höhere Gehälter. Der Konflikt könnte der Airline auch schaden, weil die Kunden nach und nach das Vertrauen verlieren.Nachdem das gewerkschaftlich organisierte Kabinenpersonal das KV-Angebot der Airline mit großer Mehrheit abgelehnt hat, hieß es am Mittwoch, dass weiterverhandelt werde.
Das Angebot der AUA habe sich nicht geändert. Dem Bordpersonal werden 18 Prozent Plus geboten, davon acht Prozent heuer und je fünf Prozent 2025 und 2026. Das lehnt das fliegende Personal ab. Der Streit ums Geld nach 20. KV-Verhandlungsrunden schlägt sich negativ auf die Bilanz der AUA nieder.„Je länger dieser Konflikt anhält, desto mehr Vertrauen verliert die AUA bei den Passagieren“, sagt Luftfahrtexperte Kurt Hofmann zum KURIER.
„Die Gehälter der AUA auf Lufthansa-Niveau anzuheben, ist für die AUA unfinanzierbar“, sagt der Experte. „Die AUA hatte immer ein gutes Standing, weil sie extrem effizient und pünktlich ist und der Hub Wien gegenüber anderen Lufthansa-Drehscheiben gut funktioniert. Und sie hat einen Kostenvorteil, der durch höhere Gehälter zunichte gemachten werden würde.“
Dass das erste Quartal 2024 bei der AUA mit einem hohen Verlust ausfiel, sei nicht außergewöhnlich und dem Winter geschuldet. „Das erste Quartal ist für Fluglinien in Europa immer schwierig. Die meiste Kohle verdienen sie im zweiten und dritten Quartal“, sagt der Luftfahrtberater. „Wien ist ein sehr touristischer Markt, die AUA hatte bisher eine ideale Kostenstruktur, um damit umzugehen. Der Spielraum ist nicht groß.
„Entschieden wird aber bei der Lufthansa in Frankfurt“, sagt Hofmann. „Wenn die AUA als Lufthansa-Verbundairline erfolgreich ist, hat sie auch mehr Mitspracherecht. Wenn sie nicht erfolgreich ist, wird Frankfurt keine weiteren Flugzeuge zur Verfügung stellen.“ Nachsatz: „Flugzeuge kommen im Lufthansaverbund nur dorthin, wo nachhaltig Geld verdient wird.“
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