Die Inflationsrate in Argentinien war 2019 so hoch wie seit 28 Jahren nicht mehr: Die Preise für Waren und Dienstleistungen stiegen um 53,8 Prozent, teilte die Statistikbehörde am Mittwoch mit. Damit gehört das südamerikanische Krisenland zu den Staaten mit der höchsten Inflation weltweit. Befeuert wurde die Teuerung vor allem durch die starken Abwertungen der Landeswährung Peso.
Argentinien steckt in einer schweren Wirtschafts- und Finanzkrise. Das Land ist mit 175 Milliarden Dollar bei ausländischen Gläubigern verschuldet, von denen 71 Milliarden auf den Internationalen Währungsfonds und andere multilaterale Finanzinstitute entfallen. Die Staatsverschuldung lag zuletzt bei 90 Prozent der Wirtschaftsleistung. Den Rest hat sich die Regierung bei privaten Geldgebern geliehen.
Ein Drittel der Argentinier lebt an der Armutsgrenze, Lebensmittel sind für sie zu einem Luxusgut geworden. Viele flüchten daher in den Schwarzmarkt. Dabei war Argentinien einmal das reichste Land der Welt. Die Mitte-Links-Regierung des neuen Präsidenten Alberto Fernández will die Zahlungsverpflichtungen des Landes nun neu aushandeln. Der Plan der Regierung sieht auch höhere Steuern auf Agrarexporte und Devisenankäufe sowie für sechs Monate eingefrorene Preise für Strom, Gas und Wasser vor.
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