Der gute Ton gehört bei Atmoky zum Inventar, alleine schon der Berufung wegen. „Hyper-realistic spatial audio“ nennt sich nämlich das Betätigungsfeld des Start-ups im systemimmanenten Englisch konkret. Ein wesentlicher Teil ist die Erzeugung virtueller 3-D-Sound-Effekte, beispielsweise für Kopfhörer. Virtuelle Treffen können so etwa einen „natürlichen“ akustischen Rahmen bekommen, verspricht das Jungunternehmen.
„Werden Kopf oder Körper bewegt, bewegt sich die Audioszene mit“, beschreibt Markus Zaunschirm, einer von vier Atmoky-Gründern und -Eigentümern, die Hochtechnologie des 2020 gegründeten Start-ups. Auch der „Akustik-Zoom“, also das gezielte Fokussieren auf bestimmte Musiksequenzen oder -instrumente, sei eine der Anwendungsmöglichkeiten. Teils ist die mit Patenten abgesicherte Technologie der Grazer schon am Markt, als gewichtiger Pilotkunde gilt ein Smartphone-Hersteller.
Nicht zuletzt soll mit Netflix sogar ein besonders großer Fisch nach den steirischen Audio-Ideen geschnappt haben. Vom US-Konzern produzierte Filme oder Serien könnten dadurch mit besonders eindringlichen Soundelementen ausgestattet werden. Wie denn der aktuelle Stand einer tatsächlichen Zusammenarbeit sei? „Let’s wait and see“, sagt Zaunschirm lächelnd. Abwarten und Tee trinken, also. Jedenfalls liege zurzeit einiges in der Schublade von Netflix.
„Bei uns ist die Freude riesig“, sagt Unicorn-Chef Bernhard Weber über die Kooperation, die sich auch vermehrt in gemeinsamen Veranstaltungen und Vorlesungsformaten abbildet. Als Standort brauche man „große Schiffe und Schiffe, die hoffentlich noch groß werden“. Zusammenarbeit von industriellen Taktgebern mit Start-ups könne etwa schnell für „wichtige Impulse in der industriellen Produktentwicklung sorgen“, erklärt Weber.
Die Industrie selbst wiederum hofft, durch den Einfluss findiger Jungunternehmen, eigene „Innovationskraft zu steigern“, wie Nina Zechner von der Industriellenvereinigung sagt. Es sei immer fruchtbar, „in eine andere Welt einzutauchen“. Direkte Investments von Leitbetrieben oder deren Eigentümern seien indes vorerst kein primäres Ziel. Zunächst soll es in der industriell-universitären Zusammenarbeit stärker um Wissenstransfer und „soft mentoring“ gehen.
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