, das sei die Rache Oesterreichs für Königgrätz. Man wollte damit sagen, daß der Führer der nationalsozialistischen Bewegung, gebürtig zu Braunau in Oberösterreich, ein Danaergeschenk bilde, welches Oesterreich dem Deutschen Reich gegeben habe. Aber es scheint, daß wir alle Aussichten haben, der Freuden teilhaftig zu werden, welches dieses Danaergeschenk in Deutschland erweckt hat.
Hitler hat dennoch beiden, den Anhängern Luegers wie jenen, die das völkische Evangelium verkünden, durch die Wahlen in Oesterreich einen vernichtenden Stoß versetzt, dagegen den Sozialismus intakt gelassen, den tausendmal beschimpften und verdammten. Nicht er hat die Kriegskosten zu zahlen gehabt, nicht ihm wurden die fünfzehn Mandate weggenommen, welche die Nazis ihr eigen nennen.
Im Hause, wo der Brand entstanden war, befindet sich nämlich ein Gasthaus. Eine Schar volltrunkener Gäste erblickte in dem Brande augenscheinlich eine prachtvolle Gratisunterhaltung, und einige von ihnen gingen in ihrer heiteren Unbefangenheit so weit, die Feuerwehr zu belästigen und zu verhöhnen. Schließlich mußten vier Verhaftungen vorgenommen werden.
Verbrecherisch ist es, seine Gesinnung am Wahltage abzuleugnen, die feierlichste Funktion des Staatsbürgers zu einer Komödien umzufälschen. Zehntausende freisinnige Menschen werden heute gezwungen, die politische Selbstentmannung vorzunehmen, wenn sie nicht den ebenso erbärmlichen Zustand der Passivität als geringeres Uebel betrachten.
Mit Verlaub gesagt: dem ist keineswegs so. Es hat weder mit Politik im allgemeinen etwas zu tun, noch auch mit augenverdrehender Habsburgschwärmerei im besonderen, mit sehnsüchtiger Erinnerung etwa an goldgeräderte Hofwagen und ihren durchlauchtigsten Inhalt, wenn man Don Quichotte-Ritte gegen Windmühlen als ärgerlichen Unfug empfindet.
Die Torkelszenen, die sich da abspielten und ihre unerquickliche Fortsetzung in den Straßenbahnwagen fanden, welche die weinselige Menge aus Sievering und aus Grinzing in die Stadt zurückbeförderten, sprachen nicht gerade für den dämonischen Einfluß der politischen Führer auf ihre Gefolgschaft.
Auch wird gesagt, daß der Verwaltungsgerichtshof sich gerade in der letzten Zeit die ausgesprochene Ungnade der im Rathaus herrschenden Partei zugezogen hätte, und angedeutet, die Versetzung des Verwaltungsgerichtshofes sehe einer Maßregelung verteufelt ähnlich.
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