Volksanwalt Günther Kräuter, der nach sechs Jahren aus seinem Amt ausscheidet, hat am Dienstag in Graz im Pressegespräch sein Wirken zusammengefasst. Außerdem brachte er"gewisse Enttäuschung" zum Ausdruck, weil er nicht für eine weitere Amtszeit herangezogen wurde. Im Anschluss präsentierte er dem Landtag den Jahresbericht der Volksanwaltschaft zum Thema präventive Menschenrechtskontrolle.
"Mit 1. Juli endet meine Amtszeit und nach sechs Jahren ist ganz schön viel zusammengekommen", sagte er. Seit 1. Juli 2013 hat er 446 Sprechtage mit mehr als 3000 persönlichen Gesprächen in ganz Österreich geführt. Unter seiner Verantwortung wurden 1.
Kräuter sprach die Misshandlungsvorwürfe in die Alterspsychiatrie des LKH Graz an, die im Juli des Vorjahres bekannt geworden waren:"Wir haben schon vorher gewarnt. Das war nicht überraschend, denn es gab ungünstige Rahmenbedingungen." Das Einsetzen einer Kommission unter Vorsitz von Altbürgermeister Alfred Stingl sei eine gute Entscheidung des Landes gewesen. Er hoffe, dass sich die positiven Entwicklungen auf dieser Station fortsetzen.
Als"ganz großes Problem" in der Steiermark sieht er immer noch die Kinder- und Jugendpsychiatrie. Da sei seit 2016 nichts besser, sondern eher noch schlechter geworden. So würden etwa stationäre Betten fehlen und die Einrichtungen seien zu sehr Graz-zentriert. Kräuter sprach von"jahrelangen Versäumnissen", die nun weiter verschleppt würden:"Da wurde versagt.
Ein weiterer Kritikpunkt des scheidenden Volksanwalts waren auch noch die fehlenden Strukturen für Menschen mit chronischer, psychischer Krankheit unter 40. Diese würden oft in Altersheimen untergebracht, wo sie"wie hochbetagte behandelt werden und keine Entwicklungsmöglichkeiten haben".
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