die beiden spanischen Exklaven Ceuta und Melilla gestürmt. Während die Sicherheitskräfte laufend Menschen aus diversen afrikanischen Ländern wieder abschieben, braut sich eine schwere diplomatische Krise zwischen den Regierungen Spaniens und Marokkos zusammen. Der Ansturm auf Spanien dürfte nämlich von den marokkanischen Grenzbehörden geduldet worden sein.
Anscheinend hatte Marokko in der Nacht von Sonntag auf Montag nicht nur die Grenzkontrollen ausgesetzt, sondern dies bewusst angekündigt, damit möglichst viele Menschen mit Migrationswillen Bescheid wussten. „Wir hörten bereits am Sonntagmorgen von Migranten, dass es am Abend keine Grenzkontrollen mehr zu Ceuta geben würde“, erklärte Helena Maleno von der im marokkanischen Tanger stationierten spanischen Flüchtlingsorganisation Caminando Fronteras der Zeitung ABC.
Immer wieder kommt es auch zu schweren Verletzungen und Toten beim Versuch, den Grenzzaun zu überwinden.Marokko beansprucht und kontrolliert das Gebiet, das bis 1975 spanische Kolonie war, entgegen einer UNO-Resolution für sich. Es kommt regelmäßig zu Kämpfen zwischen der marokkanischen Armee und den Polisario-Milizen.
„Bei diplomatischen Krisen setzt Marokko stets den Migrationsdruck auf Spaniens Grenzen als Druckmittel ein“, erklärt auch der spanische Politologe Carlos Echeverria im Gespräch mit der APA. Zwischen Spanien und Marokko kommt es immer wieder zu territorialen Streitigkeiten. So fordert Marokko auch die Rückgabe der Exklaven Ceuta und Melilla.
Ceuta und Melilla haben die einzige Landgrenze der Europäischen Union mit dem afrikanischen Kontinent. Migranten nutzen die Exklaven deshalb immer wieder als Sprungbrett, um von dort nach Europa zu gelangen, wo sie sich ein besseres Leben erhoffen.
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