Fischfabrik in Senegal: Wo Fischabfall zu Mehl gemahlen wird

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Eigentlich sollte die kontrollierte Fischzucht die ressourcenschonende Alternative zur Überfischung der Weltmeere sein. Das Gegenteil ist wahr: Die Futtermittelproduktion verschlimmert die Situation sogar, wie ein Lokalaugenschein im Senegal zeigt.

Jeden Tag, wenn die Sonne über dem Strand von Kayar untergeht, beginnt Mor Mbengue seine Runde. An den Strand, um Streit zu schlichten; Streit um einen Fisch, der noch vor wenigen Jahren als wertlos galt: die Sardinelle. Jeder hat seine Rolle bei der Ankunft der Fischer. Hunderte junge Männer stehen im Wasser, tragen runde Hüte aus festem Stoff, auf denen sie Kisten balancieren.

Mor Mbengue – wie alle hier – sagt etwas ganz anderes: In der Fischmehlfabrik werden frisch gefangene Sardinellen verarbeitet. Die Fabrik mahlt das Essen der Senegalesen zu Fischmehl, mit dem dann das Essen von Europäern ernährt wird. Der Lachs oder Pangasius, der bei uns im Supermarkt liegt, raube den Armen hier die Nahrung.46-196809929

In den Monaten vor der Recherche im Senegal haben wir zahlreiche Fischmehlfabriken kontaktiert. Nur die Fabrik der baskischen Firma Barna S.A. in Kayar antwortete. Es ist auch die einzige, deren Mutterfirma in einem EU-Land ansässig ist. Von den acht Fabriken ist eine marokkanisch, eine senegalesisch, die anderen chinesisch. Wir durften die spanische Fabrik besuchen, unter der Voraussetzung, dass wir nicht den Namen unseres Gesprächspartners nennen.

Nach mehrmaliger Nachfrage bekommen wir eine Erklärung: Barna habe diesen Standort genutzt, weil er günstiger ist und die Fabrik auch die Abfälle der traditionellen Fischerei nutzen wolle. Müll, der sonst am Strand herumliegt, ins Meer geworfen wird, Köpfe, Gräten, Innereien. Fischer sollen einen Anreiz bekommen, den Müll zu sammeln und an die Fabrik zu verkaufen. Es ist wahr, dass der Strand von Kayar vermüllt ist mit Fischereiabfällen.

Alassane Samba, der ehemalige Leiter des Ozeanografischen Instituts von Dakar, war bei der Öffnung der ersten Fischmehlfabrik im Senegal 1967 beteiligt. „Es gab strenge Auflagen“, sagt er, „und die erste war: Nur Fischmüll!“ Bei Kontrollen sei von Anfang an aufgefallen, dass etwas nicht stimmen kann. „Wir fanden heraus, sie kauften frischen Fisch direkt an den Fischereidocks“, sagt Samba, „das machen sie noch heute.

 

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