Der Funke ist übergesprungen. Einige werden jetzt wohl im Internet nach Einträgen zu Fritzi Massary suchen und vor allem bei dem Interview aus dem Jahr 1965 hängen bleiben. Über 80 Jahre alt ist die Massary da bereits, ungebrochen blitzen Charme, Charisma und Wärme durch. Kurze Passagen aus dem Videomaterial durchziehen den Abend „Ein bisschen trallalala“ an der Wiener Volksoper.
Begonnen hat alles mit einem Fächer, der einst im Besitz von Fritzi Massary gewesen ist. Ihre Tochter, Liesl Frank, gab ihn an Topsy Küppers weiter, von der wiederum das Erinnerungsstück zu Brauer-Kvam gelangte. Eine optische Ähnlichkeit der beiden Frauen lässt sich durchaus erkennen. Massary, geboren als Friederike Massarik im März 1882 Wien, sang und spielte sich in die Herzen des Publikums. Kaiserin der Operette, Theatergöttin, Primadonna.
Brauer-Kvam rückt in ihrer Hommage die Liebesgeschichte von Fritzi Massary und Max Pallenberg ins Zentrum. Beide brannten für die Bühne. Er im tragischen und komischen Fach gleichermaßen. 1934 stürzt Pallenberg auf dem Weg nach Karlsbad mit dem Flugzeug ab. Die Massary verlässt Europa und lebt ab 1939 in Amerika, wo sie 1969 stirbt.
Der immense Wortwitz samt frivoler Doppeldeutigkeiten, der große sprachliche Reichtum und der jüdische Humor sind die Tragfläche des Abends. Seine Schatzkiste. Manche Perle kullert da schon mal im Zwischenapplaus davon. Die neu angefertigten Kostüme sind eine Augenweide. Auch hier ist die wunderbare Brauer-Kvam ganz nah dran an der Ikone Massary.
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