Gerhard Lechner Redakteur Die Welt vor dem Coronavirus scheint heute unendlich weit weg. Die freie Welt, die leichtlebige Welt. Hingehen, wohin man will, tun, worauf man Lust hat - vorbei. Nach wenigen Wochen, so scheint es, ist die Welt ein von gefährlichen Mikroben bevölkerter Schauplatz geworden. Der öffentliche Raum? Das Virus lauert überall.
Ich weiß auch nicht mehr, wer mich damals im Klinikum in Wels, wohin ich damals aus einem steirischen Krankenhaus transferiert worden war, als Erster darüber informierte, dass ich einmal"ein neues Herz brauchen" werde. Waren es die Eltern, denen der Schrecken ins Gesicht geschrieben stand? Wars doch der Arzt? Ich glaube, beide. Bei mir angekommen ist die Botschaft jedenfalls nicht.
Hatte ich im Krankenhaus noch gehofft, dass sich die Auswirkungen der Krankheit weitgehend aufs Tablettenschlucken beschränken würden, von der hoffentlich niemals stattfindenden Transplantation in einer fernen Zukunft einmal abgesehen, so wurde ich nach dem Spitalsaufenthalt eines Besseren belehrt.Kurz davor hatte ich noch - unter Herzanfällen und in sehr hohem Tempo - gemeinsam mit meiner Schwester einen hohen Berg bestiegen.
Dennoch: Alles hat seine Kehrseite. Lebe ich heute eigentlich schlechter als vor den Anfällen? Nein. Eher besser. Gewiss, ich hatte Glück: Die Heirat mit einer wunderbaren Frau. Die interessante Arbeit. Der Chorgesang in der russisch-orthodoxen Kirche, den ich erst 2007, nach den Anfällen, begann. Die Bücher. Ein eher zurückgezogenes Leben hat, wenn man sich darauf einzustellen vermag, auch seine Vorteile.
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