Die Sorgenfalten und Augenringe liegen tief im Gesicht des Gastronomen, der um Punkt 19 Uhr die Türen zum Ausgabe-Tisch seines Kaffeehauses in der Innenstadt schließt.
Ein Fazit zu ziehen ist schwierig. Während einige Branchen wie der Tourismus und Gastronomie dramatische Umsatzeinbußen verzeichnen, können andere weiterarbeiten, sogar Gewinne erzielen. Aber leicht war es trotzdem nicht. Mein Bruder Mijo und ich haben das Restaurant seit 20 Jahren und das war das erste Mal, dass es eine Unterbrechung gab.
In diesem Moment gab es nur die Überlegung, wie wir alle Kosten auf null senken können. Dann weitere zwei Monate später kamen die ersten Hilfen. Inzwischen haben wir alle Reserven aufgebraucht. Da sind wir auch mit privatem Geld eingesprungen, damit wir auf der sicheren Seite sind. Wir sind heilfroh, dass wir wieder arbeiten dürfen, aber es begleiten uns viele Sorgen. Wir haben zwar das Geld für die Kurzarbeit ausgezahlt bekommen, aber wir hatten ja keine Gelegenheit, uns selbst einen Polster zu erwirtschaften.
Zu einem Friseurbesuch gehört dazu, dass man Kaffee serviert bekommt, das geht im Moment ja nicht. Zudem machen sich die Kunden weniger Termine aus. Wer früher alle vier Wochen kam, kommt jetzt alle sieben Wochen – das spüren wir natürlich. „Im Jänner, Februar wird es immer ruhig in der Kulturbranche. Also mache ich dann meistens Urlaub. Im Februar vor dem Lockdown war ich mit meinem Bruder, der Arzt ist, auf Kuba. Dann musste er plötzlich zurück, weil ihn seine Ordination brauchte. Und dann der Lockdown.
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