Am Morgen nach dem 1:5-Debakel gegen Eintracht Frankfurt berief Niko Kovac die Stars des FC Bayern noch einmal zu einer Besprechung ein. Nicht wissend, dass es seine letzte sein sollte, am Abend wurde er dann gefeuert.
Der 48-jährige Kroate nahm sich kein Blatt vor den Mund. 20 Minuten lang knüpfte er sich Alaba, Lewandowski und Co. vor, alle Spieler sprach er in seiner knallharten Analyse namentlich an. So bekam Flügelflitzer Serge Gnabry laut"Bild"-Zeitung zu hören:"Du verlierst viel zu leicht die Bälle!" Auch Mittelfeld-Regisseur Thiago kam nicht gerade gut weg."Du sollst nicht zaubern", gab ihm Kovac mit auf den Weg.
Die stolzen Profis des deutschen Rekordmeisters sollen bei diesem letzten Rundumschlag von Kovac nur verdutzt auf den Boden geblickt haben."Ihr hört nicht zu!", ärgerte sich der nunmehrige Ex-Bayern-Coach."Wir besprechen und trainieren Dinge und ihr setzt sie nicht um." Zuletzt forderte Kovac noch:"Wir müssen die Ärmel hochkrempeln und nicht schönen Fußball spielen, sonst verlieren wir auch die nächsten zwei Spiele." Doch nur wenige Stunden später war klar: Die Spiele gegen Olympiakos Piräus und Borussia Dortmund sind jetzt nicht mehr Kovac's Sorge – sondern die von seinem bisherigen Assistenten Hansi Flick, der nach der Entlassung von Kovac zum Interimstrainer befördert wurde.
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