Das Corona-Kabinett der deutschen Bundesregierung ist sich nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters einig, die Infektions-Inzidenzwerte abzuschaffen. Man habe sich darauf verständigt, dass künftig neuer wesentlicher Indikator für die Belastung des Gesundheitssystems sein soll, wie hoch die Hospitalisierung sei, hieß es am Montag in Regierungskreisen.
Die Zahlenwerte bei den Sieben-Tage-Inzidenzen wie 35, 50 oder 100, die bisher über Einschränkungen des öffentlichen Lebens bestimmten, sollen dagegen ganz wegfallen. Die Regierung wolle den Fraktionen eine Formulierungshilfe für die Änderung des Infektionsschutzgesetzes vorlegen, sagten mehrere Insider der Nachrichtenagentur Reuters. Damit ändert die Regierung ihre Corona-Politik der letzten Monate grundlegend.
Man wolle eine erneute Belastung der Ärzte und Pfleger wie im Winter auf jeden Fall vermeiden, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. Wo der neue Hospitalisierungs-Grenzwert liegen soll, ist nach Angaben des Gesundheitsministeriums noch unklar, weil für ländliche und städtische Gebiete die Belastung des Gesundheitssystems unterschiedlich sei. Seibert sprach am Montag von einer"Pandemie der Ungeimpften".
Tirols Landeshauptmann Günther Platter begrüßte die Entscheidung der deutschen Regierung."Ich habe bereits in den letzten Wochen betont, dass es nicht die Zukunft sein kann, sich bei Corona-Maßnahmen an der reinen Sieben-Tage-Inzidenz zu orientieren. Durch die voranschreitenden Impfungen muss unser Hauptfokus auf der Spitalsbelastung liegen", so Platter.
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