Es war wohl einer der wichtigsten Momente der Geschichte Südafrikas und zweifelsohne eine politische Sensation, die der damalige Präsident Frederik Willem de Klerk am 2. Februar 1990 verkündete: Das Verbot der Oppositionspartei ANC solle aufgehoben, der inhaftierte Nelson Mandela freigelassen werden. De Klerk läutete damit den Anfang vom Ende der Apartheid ein. Viele Probleme blieben jedoch bestehen.
"Die Augen der Welt sind derzeit auf alle Südafrikaner gerichtet. Alle von uns haben jetzt die Möglichkeit und die Verantwortung zu beweisen, dass wir dazu fähig sind, ein neues Südafrika in einem friedlichen Prozess zu schaffen", sagte de Klerk. Die Zeit der Gewalt sei nun zu Ende, die Zeit des Wiederaufbaus und der Aussöhnung gekommen.
In seiner viel beachteten, 45-minütigen Parlamentsrede kündigte der Präsident ein Ende der politischen Gewalt an und neben der Anti-Apartheidbewegung ANC die ebenfalls 1960 verbotene kommunistische Partei Südafrikas sowie den Pan Africanist Congress und rund 30 andere Organisationen wieder zulassen zu wollen. Der Ausnahmezustand werde zumindest teilweise aufgehoben.
Erst am Ende seiner Rede nahm de Klerk den Namen jenes Mannes in den Mund, der später zur Freiheitsikone des Landes werden sollte: Nelson Mandela. Die Symbolfigur des ANC solle"so bald wie möglich und ohne Bedingungen" aus der Haft entlassen werden - ebenso wie 120 weitere politische Gefangene, versprach er. Nach Gesprächen mit Mandela sei er überzeugt, dass friedliche Verhandlungen möglich sind.
Tatsächlich wurde Mandela kurze Zeit später, am 11. Februar, nach 27 Jahren Haft freigelassen, die Oppositionsbewegungen legalisiert."Doch das eigentliche System war weiter erhalten", betont der Universitätsprofessor und Südafrika-Experte Walter Sauer im Gespräch mit der Austria Presse-Agentur. Bis zur Aufhebung aller Gesetze und zum tatsächlichen Ende der sogenannten Rassentrennung sollte es noch vier Jahre dauern.
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