Ein Gastkommentar in der „Presse“ hat kritisiert, dass am Justizpalast in Wien noch immer austrofaschistische Herrschaftszeichen prangen. Eine von Justizministerin Zadić eingesetzte Expertenkommission sucht Lösungen.
Dunkel vor dunklem Hintergrund hebt er sich nicht deutlich ab, aber wer genauer hinsieht, erkennt ihn gut: Über dem Eingang des Justizpalasts, Sitz unter anderem des, am Schmerlingplatz neben dem Parlament prangt ein Doppeladler. Und zwar kein gekrönter aus der Monarchie, sondern ein mit Heiligenschein versehener aus der Zeit des Ständestaats .
„Der Justizpalast, der für Justiz und Rechtsstaat steht, ausgerechnet unter dem Herrschaftszeichen des Austrofaschismus?“, fragte der Wiener Rechtsanwalt Thomas Höhne in einem rhetorisch. Besagter Doppeladler findet sich nicht nur über den Eingängen, sondern auch in der Aula und auf Gobelins in zwei Verhandlungssälen. Anlässlich der 2007 abgeschlossenen Generalsanierung des Justizpalasts hatte das Denkmalamt die Symbole „als Zeitdokument erhaltenswert“ gefunden.Jeden Tag. Überall.
BenKomma Mir gefällt diese geschichtliche Variation des Österreichischen Adler.
BenKomma Und wahrscheinlich wäre das 99,9% der Besucher*innen gar nicht aufgefallen. Und von den restlichen 0,1% sehen es wohl die meisten als manifesten Teil unserer Vergangenheit. Aus der man nur lernen kann, wenn sie nicht der damnatio memoriae anheim fällt.
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