China droht eine schlechtere Bonitätsbewertung durch die Ratingagentur Fitch. Diese senkte am Mittwoch ihren Ausblick für die Kreditwürdigkeit von „stabil“ auf „negativ“. Als Grund gab Fitch steigende Risiken für den Haushalt durch die Umstellung auf ein neues Wachstumsmodell an. Ein negativer Ausblick signalisiert eine drohende Herabstufung der Bonitätsnote. Das Rating für China beließ Fitch vorerst bei „A+“.
Damit wird Kreditgebern der Volksrepublik ein geringes Ausfallrisiko signalisiert. Bereits im Dezember hatte die konkurrierende Ratingagentur Moody‘s ebenfalls den Ausblick auf „negativ“ heruntergenommen. „Die Änderung der Prognose durch Fitch spiegelt die schwierigere Lage der chinesischen Staatsfinanzen im Hinblick auf die Doppelbelastung durch verlangsamtes Wachstum und höhere Schulden wider“, sagte Natixis-Ökonom Gary Ng.
Das staatliche Defizit werde heuer auf 7,1 Prozent der Wirtschaftsleistung steigen, prognostizierte Fitch. 2023 lag es noch bei 5,8 Prozent. Das Wachstum der nach den USA zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt soll in diesem Jahr auf 4,5 Prozent fallen. 2023 lag das Plus noch bei 5,2 Prozent.
Das chinesische Finanzministerium äußerte sein Bedauern über die Rating-Entscheidung von Fitch. Es kündigte aber Schritte an, um Risiken infolge der Schulden der lokalen Regierungen zu beseitigen. Ein moderates Defizit und die sinnvolle Verwendung der Gelder für die Stärkung der Binnennachfrage seien letztlich gut für die Kreditwürdigkeit.
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