Hunderte AUA-Flüge sind streikbedingt am Donnerstag nicht abgehoben. Der Streit um das Gehalt des AUA-Bordpersonals löst nun sogar eine Standortdebatte aus.-Schaltern ist am Vormittag des ersten Streiktags auf dem Flughafen Wien nichts zu merken. Bloß etwas mehr gestrichene Flüge sind auf der großen Tafel in der Flughafenhalle zu sehen.
Der Wachstumsweg ist vorgezeichnet: Diesen Sommer will die AUA von neun auf elf Langstreckenmaschinen wachsen. Zudem haben in den vergangenen Wochen viele Gespräche stattgefunden, um im Sommer 2025 noch einen 12. Dreamliner zu bekommen, heißt es. Der erste ist diese Woche angekommen. Vor allem bedauert Mann die Unannehmlichkeiten für die mehr als 50.000 Passagiere. Derzeit gebe es ein 20-mal so hohes Anfragevolumen, womit die Fluggäste eine deutlich längere Wartezeit in Kauf nehmen müssen als sonst. Gleichzeitig betont die AUA-Chefin, an die österreichischen Steuerzahler zu denken. Sie habe nicht vergessen, dass das Geld das „Überleben der Airline und viele Tausend Arbeitsplätze gerettet hat“.
Zeitgleich bricht eine Standortdebatte aus: Der Chefökonom der Industriellenvereinigung, Christian Helmenstein, sagte im Ö1-Radio, dass mehr Nettokapital zwischen 2019 und 2022 aus Österreich abgeflossen sei. Vier Jahre zuvor sei der Saldo ausgeglichen gewesen. Investitionen von heimischen Firmen im Ausland hätten sich verdoppelt. Schuld seien mehr Bürokratie, hohe Energiepreise und Arbeitskosten – das setze dem Standort zu.
Die teure Energie ist auch für die ÖGB-Chefökonomin Helene Schuberth problematisch. Sie findet, dass die „solidarische Lohnpolitik“ den Standort laufend verbessert, hohe Arbeitskosten würden in der Wettbewerbsfähigkeit kein Problem darstellen. Das lasse sich besser mit den Lohnstückkosten darstellen. Dort sei die Wettbewerbsfähigkeit in den vergangenen Jahrzehnten im Vergleich zu den relevanten Handelspartnern gestiegen.
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