Arbeitnehmer verlangen mehr Geld. Wegen der hohen Inflation geht’s ihnen um zweistellige Prozentsteigerungen. Doch nicht nur das wollen sie durchfechten – was die Arbeitnehmer in selten dagewesener Härte gegen Verdi aufbringt.
nichts ändern. Vielmehr noch: In Teilen scheinen sich die Fronten zu verhärten – bis hin zu juristischen Auseinandersetzungen.Zudem bahnte sich juristischer Streit um den Geltungsbereich der neuen, noch auszuhandelnden Tarifverträge zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgeberseite an. Rewe ersuchte in diesem Zusammenhang beim Arbeitsgericht in Köln um eine Einstweilige Verfügung gegen den Arbeitskampf.
Auch im Saarland geht HDE davon aus, dass Arbeitnehmer damit das Streikrecht überstrapazieren. Das sagt dessen Hauptgeschäftsführer Fabian Schulz der SZ. Das Amtsgericht habe zwar den Eilantrag von Rewe nicht angenommen. Damit sei aber noch keine Entscheidung der Richter gefallen, ob der Ausstand rechtmäßig ist oder nicht. Nach wie vor gehe Schulz davon aus, dass für die Allgemeinverbindlichkeit die Arbeit nicht niedergelegt werden darf.
HDE-Saar-Chef Schulz hingegen bleibt dabei: Der Gewerkschaft drohe höchstwahrscheinlich, vor Gericht zu unterliegen und zu Schadenersatz verdonnert zu werden. Für mehr Lohn und weitere tarifliche Vereinbarungen mit tarifgebundenen Firmen zu streiten, sei rechtens. „Wir schätzen das Streikrecht als hohes Gut.“ Andere Unternehmen einer Branche, die ohne Tarifvertrag sind, dürften aber durch Arbeitskämpfe nicht in einen solchen genötigt werden.
Doch bislang sei es den Tarifparteien nicht gelungen, das Tarifwerk zu reformieren. Es bestünden Passagen, „die mit der modernen Arbeitswelt nichts mehr zu tun haben“, sagt Schulz. So spiegle sich der Einzug von Heimarbeit und Computer darin so gut wie gar nicht wider.
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