Ewuare II. hat offiziell keinen politischen Einfluss. Aber er ist jetzt Herrscher über die mehr als 5000 Benin-Bronzen.
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Seit wenigen Wochen ist Ewuare II., 69, aber hundertfacher Millionär, vielleicht sogar Milliardär. Auf dem Papier zumindest. Im März übertrug ihm Nigerias Präsident Muhammadu Buhari das Eigentum über alle sogenannten Benin-Bronzen. Etwas mehr als 5000 davon sind weltweit registriert, aus Bronze sind die wenigsten davon. Es sind Skulpturen und Metalltafeln aus Messing, Gold, aber auch Holz und Leder, manche auch aus Bronze.
Nigeria und die Könige Benins fordern schon seit Jahrzehnten die Rückgabe und stießen im Westen sehr lange auf taube Ohren; die gehen da unten nur kaputt oder werden gestohlen, hieß es. In jahrelanger Kleinarbeit versuchten Kuratoren, der Gouverneur des Bundesstaats Edo, in dem Benin liegt, und auch das Auswärtige Amt, eine Brücke zu bauen.
Ewuare II. hat in England und den USA studiert und gilt vielen als eher progressiver Herrscher, der gegen Menschenhandel kämpft. Er steht aber auch in der Linie seiner Vorfahren, deren Aufarbeitung der eigenen Geschichte und ihrer Mittäterschaft im Sklavenhandel bisher überschaubar ist.
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