Nach jahrelangem Aussitzen gehen die ersten Benin-Bronzen aus deutschen Museen zurück nach Nigeria. Eine Eigentumsübertragung in dem afrikanischen Land lässt aufhorchen. Wer darf da mitreden?
Wer darf nach der Rückgabe von Diebesbeute über dessen Zukunft entscheiden? In der Diskussion nach Rückgabe von Benin-Bronzen an Nigeria sehen manche Kritiker neokolonialistische Züge. Nach ersten Restitutionen der wertvollen Kunstschätze durch die Bundesregierung sorgt eine überraschende Eigentumsübertragung an den Oba von Benin für neuen Debattenstoff.
Der Oba herrschte als König über das Reich im heutigen Südwesten von Nigeria, das bis 1897 bestand. Ewuare II. ist der amtierende Oba von Benin. Der 69-Jährige kämpft wie seine Vorgänger seit seiner Krönung vor rund sieben Jahren für die Rückführung der Bronzen nach Nigeria. Die Stücke sollen im Palast oder an anderen Orten in Benin City aufbewahrt werden.
Nach den Vorgängen in Nigeria sieht der Bund den Sinn von Restitutionen jedenfalls nicht infrage gestellt. „Richtig bleibt es, Raubkunst an die Staaten zurückzugeben, die heute die Menschen und Kultur repräsentieren, denen diese Kunst einst gestohlen wurde“, sagte ein Sprecher von Kulturstaatsministerin Claudia Roth der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
„Die Bronzen wurden mit dem Ziel an Nigeria zurückgegeben, historisches Unrecht zu beheben, das im Erwerb und im unrechtmäßigen Besitz der Artefakte lag.“ In der gemeinsamen Erklärung zur Rückgabe sei die Absicht bekundet worden, dass die Öffentlichkeit auch nach Rückgabe weiterhin Zugang zu den Benin-Bronzen haben werde. „Wir haben weiterhin den Wunsch, dass die Bronzen ausgestellt werden.
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