In Rojava, im Nordosten Syriens kämpft die kurdische Selbstverwaltung gegen Angriffe der Türkei und des IS. Die Menschen hoffen auf Erdoğans Abwahl.
Ein Artikel vonDer Himmel über dem Dorf Gezero im Nordosten Syriens, nicht weit von der türkischen Grenze, ist still. Kein Surren in der Luft, kein Donnern, nur ein paar Schäfchenwolken. Vor fünf Monaten war das anders. „Die Explosion riss uns aus dem Schlaf“, sagt Wadha Mohammad Kasim, 47 Jahre alt, blau gemustertes Kopftuch und lilafarbene Strickjacke. Sie hockt in einem kleinen, schlecht verputzten Haus.
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Verkohlte Strommasten bei dem Elektrizitätswerk Teqil Beqil nach einem türkischen Drohnenangriff Foto: Sitara Thalia Ambrosio Schon in der Vergangenheit waren Angriffe auf Kurden in Syrien und Nordirak ein Mittel, um von innerpolitischen Problemen in der Türkei abzulenken. Am 14. Mai will Erdoğan nun erneut zum Präsidenten gewählt werden. Selten waren seine Umfragewerte so schlecht wie jetzt.
Wadha Kasims Stimme stockt, als sie davon erzählt. Eine einzelne Träne rollt ihre Wange hinab. Ihr Mann kam in dieser Nacht nicht mehr zurück. Und auch am nächsten Morgen nicht. Das Ziel, so formulierte es Erdoğan damals auch vor der UN in New York: eine 30 Kilometer breite „Friedenszone“ zwischen kurdischer Selbstverwaltung und der Türkei zu errichten, als Pufferzone gegen die Kurden.
„Wir führen de facto einen Krieg an zwei Fronten – gegen die weltgrößte Terrororganisation und gegen einen der militärisch mächtigsten Staaten der Welt. Wie soll eine kleine Truppe wie unsere, sei sie noch so tapfer, das schaffen?“, fragt Korkmaz. Trotzdem versucht er, zuversichtlich zu wirken, wenn er erzählt.Er war Student, als 2011 der Krieg in Syrien ausbrach und er sich den kurdischen Selbstverteidungseinheiten anschloss. Raqqa, Tabqa, Manbij, Kobane, Afrin.
Neu sind die Vorwürfe nicht. 2016 hatte die türkische Zeitung Cumhuriyet um den damaligen Chefredakteur Can Dündar berichtet, dass der türkische Geheimdienst Waffen an Islamistische Gruppen in Syrien geliefert haben soll. Dündar ist 2016 nach Deutschland geflohen. Vor zwei Jahren wurde er wegen „Spionage“ und „Terrorunterstützung“ in Abwesenheit zu 27 Jahren Haft verurteilt.
Die Gelder würden beim Wiederaufbau ziviler Infrastruktur fehlen. Und da Rojava nicht als eigenständiger Staat anerkannt sei, gebe es auch keine Wiederaufbauhilfen der Vereinten Nationen. Der Bruder ihres Mannes sei gekommen. Sie hätten ein Taxi gerufen, seien ins Krankenhaus gefahren. Im Krankenhaus hätten sie Marwan Infusionen gegeben. Die Diagnose: Cholera.
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