In seiner Heimat gilt Johannes Paul II. als eine Art Nationalheld. Journalisten werfen dem früheren Papst nun vor, Missbrauchstäter geschützt zu haben. Die polnische Regierung spricht von einer medialen Hetzjagd.
Der gute Name von Johannes Paul II. soll verteidigt werden. Das beschloss eine Mehrheit der Abgeordneten im polnischen Sejm am Donnerstagabend in einer Resolution. Zuvor hatte Ministerpräsident Mateusz Morawiecki in einem Video auf seinem Facebook-Kanal den"geliebten Papst" in Schutz genommen. Angriffe auf Johannes Paul II. seien der"Versuch, einen zivilisatorischen Krieg auszulösen".
Neu sind solche Vorwürfe nicht, aber so massiv wie jetzt wurden sie noch nie erhoben. Nun ist ein Lagerkampf entbrannt, in dem es zumindest der Regierungsseite nicht darum geht, die Vorwürfe zu prüfen. Overbeeks Buch erscheint im Agora-Verlag, der auch die größte regierungskritische Tageszeitungherausgibt.
Die öffentlich-rechtlichen, regierungsnahe Printmedien und die Regierungspolitiker erklären die Vorwürfe gegen den früheren Papst nun zu einer Kampagne gegen das nationale Idol, gar gegen Polen überhaupt. Der polnische Papst wird für sein Eintreten gegen das kommunistische Regime geschätzt, später warb er für Polens EU-Beitritt. In der Resolution des Sejms ist von einer"beschämenden medialen Hetzjagd" die Rede.
Was die Papstverteidiger besonders stört, sind die Quellen der Journalisten. Beide führten bei ihren jahrelangen, voneinander unabhängigen Recherchen zum einen viele persönliche Gespräche. Sie nutzten aber auch Dokumente der Polizei und des Geheimdienstes aus den Siebzigerjahren - somit aus der Zeit des kommunistischen Regimes. Aus Sicht der Papstverteidiger sind diese Papiere nicht glaubwürdig, weil das Regime Geistliche verfolgte, einsperrte, sogar ermordete.
Allerdings stützen sich die Recherchen der Journalisten auch auf offizielle kirchliche Dokumente, die etwa wiederholte Versetzungen der betroffenen Priester belegen. Zudem kommt in der polnischen Fernsehdokumentation ein Mann zu Wort, der angibt, den damaligen Bischof Karol Wojtyła persönlich über Vorwürfe informiert zu haben.
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