Kurz vor den Wahlen eskaliert die Gewalt in der Türkei. Bei einer Veranstaltung in der AKP-Hochburg Erzurum wurde die Opposition mit Steinen beworfen. Gegner der Opposition rufen zu noch mehr Gewalt auf.
In Erzurum, das von Erdogans AKP regiert wird, hatte die Stadtverwaltung am Sonntag zunächst versucht, Imamoglus Auftritt zu verhindern. Sie ließ den Kundgebungsplatz mit städtischen Bussen sperren, doch die Veranstaltung begann trotzdem. Als Imamoglu zu sprechen begann, flogen die ersten Steine.Rund ein Dutzend Menschen wurden verletzt, Scheiben an Imamoglus Wahlkampfbus wurden zertrümmert. Imamoglu brach die Veranstaltung ab, die Polizei griff erst spät ein.
Videos in den sozialen Medien machten den Gewaltausbruch im ganzen Land bekannt. Imamoglu wurde am Sonntagabend nach seiner Rückkehr in Istanbul von tausenden Anhängern empfangen. Die Behörden waren deshalb gezwungen, Stellung zu nehmen. Innenminister Süleyman Soylu sagte, Imamoglu sei ein „Provokateur“ und habe in Erzurum ein „Theater“ veranstaltet.
Erdogan warf der Opposition am Montag vor, die Gewalt inszeniert zu haben und Städte wie Erzurum „anzuschwärzen“. Innenminister Süleyman Soylu sprach ebenfalls von einem „Theater“, das Imamoglu veranstaltet habe. Der Platz in Erzurum sei nicht als Veranstaltungsort genehmigt gewesen.Das Regierungslager sei wegen Imamoglus Erfolgen im Wahlkampf nervös, und diese Nervosität sei in Erzurum in Gewalt umgeschlagen, schrieb der Journalist Kadri Gürsel auf Twitter.
Das befürchten offenbar auch einige von Erdogans Beratern. Anders als Innenminister Soylu erklärte Erdogans Sprecher Ibrahim Kalin, die Steinwürfe seien inakzeptabel. Justizminister Bekir Bozdag sagte, einige Verdächtige seien festgenommen worden. Vor einem Auftritt von Imamoglu am Montag im zentralanatolischen Konya riefen Gegner des Politikers im Internet dazu auf, ihn auch dort mit Steinwürfen zu empfangen. Imamoglus Kundgebung in der Stadt verlief aber weitgehend friedlich.
United States Latest News, United States Headlines
Similar News:You can also read news stories similar to this one that we have collected from other news sources.
Türkei Wahlen: Darum wählen Deutsch-Türken ErdoganIn der Türkei wird es für Erdoğan knapp, aber in Deutschland würde er wohl gewinnen. Ein Deutsch-Türke erklärt watson, was es mit der Beliebtheit Erdoğans hierzulande auf sich haben könnte. Türkeiwahl
Read more »
Erdoğan könnte in demokratischen Wahlen das Amt verlierenDie Türkei war nie eine perfekte Demokratie – und doch ist das demokratische Bewusstsein hier robust. Woran es liegt, dass dem Land das Unwahrscheinliche gelingen könnte: einen Autokraten abzuwählen. Kommentar von SZ-Korrespondent Raphael Geiger. SZPlus
Read more »
In Berlin lebende Türken können noch bis Dienstag wählen
Read more »
In Kitas und Schulen: Brandenburger Fraktionen wollen Schutz vor Gewalt verbessernBei Verdacht auf Gewalt fehle es noch zu oft an Wissen, Ressourcen und gut funktionierenden Netzwerken, heißt es in einem Antrag. Nun sollen Schutzkonzepte gesetzliche Pflicht werden.
Read more »
Kinder: Fraktionen wollen besseren Schutz vor GewaltFünf Fraktionen im brandenburgischen Landtag setzen sich mit einem gemeinsamen Antrag für einen besseren Schutz von Kindern vor Gewalt und Mobbing in Schulen und Kindertagesstätten ein. Bei Verdacht auf Gewalt fehle es in den Einrichtungen noch zu oft an Wissen, Ressourcen, gut funktionierenden Netzwerken und klar definierten verlässlichen Abläufen, heißt es in dem Antrag, den die Fraktionen von SPD, CDU, Grünen, Linken und BVB/Freien Wählern in einer gemeinsamen Mitteilung am Sonntag ankündigten. Daher sollen die Aus- und Weiterbildung von Pädagoginnen und Pädagogen verbessert, Schutzkonzepte gesetzliche Pflicht werden und es auch mehr Kooperationen mit Kliniken geben.
Read more »