'Ja, Sie können gerne Wasser vom Hahn haben, aber es schmeckt schlecht.' Das sagt dieser spanische Kellner jedem Gast. Anweisung vom Chef. Der Chef hingegen versucht nur, Spaniens neues Abfallgesetz umzusetzen.
"Ja, sie können gerne Wasser vom Hahn haben, aber es schmeckt sehr schlecht." Der Kellner im schicken Restaurant Veles Events am Yachthafen von Valencia ist genervt. Die Kunden verlangen immer öfter Leitungswasser, aber er hat den Auftrag von seinem Chef, sie zu warnen, dass es nicht gesund ist. Der Gast aus Madrid empfindet das als Trick.
Seit dem im April verabschiedeten und im kommenden Jahr vollständig in Kraft tretenden Abfallgesetz müssen Restaurants gratis Leitungswasser anbieten, um so die vielen Plastikwasserflaschen zu vermeiden."Aber hier klaffen Anspruch und Realität deutlich auseinander," sagt Borja Mateu, der beim Forschungszentrum INESCOP in Alicante arbeitet, wo er eine kleine Recyclingfabrik leitet. Tatsächlich schmeckt das Wasser auch hier an der Costa Blanca nach Chemie.
"Das neue Abfallgesetz verbietet zudem die Vermarktung von Einwegplastikprodukten sowie Kosmetik- und Reinigungsmitteln, die Mikroplastik enthalten, und vernichtet oder entsorgt überschüssige nicht verderbliche Produkte wie unter anderem Textilien, Spielzeug oder Elektrogeräte," erklärt Nachhaltigkeitsexpertin May López von der EAE Business School in Madrid.Für die spanische Wirtschaft wird das zur Herausforderung.
Eine überzeugte grüne Bewegung gibt es in Spanien nicht. Das neue Abfallgesetz sieht jedoch vor, dass Restaurants und Supermärkte ihren Müll auf ein Minimum reduzieren müssen. Restessen muss gespendet oder zu Tierfutter weiterverarbeitet werden. Der Restaurantgast hat ein Recht, das nicht verspeiste Schnitzel des Kindes ordentlich verpackt mit nach Hause zunehmen."Aber es fehlt teilweise die Infrastruktur für solche Systeme," sagt Mateu.
"Die ökologische Erziehung der Spanier wird dauern" - Borja Mateu vom Forschungszentrum INESCOP in Alicante
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