Der Synodale Weg brachte ein paar kleine Fortschritte. Von der Beseitigung systemischer Missstände sind wir aber noch sehr weit entfernt.
Die fünfte und letzte Versammlung des Synodalen Wegs, dem Reformprozess der katholischen Kirche in Deutschland, ist beendet, und was bleibt, ist die Ohnmacht: Beschlüsse zu Segensfeiern für gleichgeschlechtliche Paare, zur geschlechtlichen Vielfalt und Stärkung der Frauen in sakramentalen Ämtern wurden gefasst, es sind wichtige Schritte zu einer menschenfreundlicheren Kirche.
Die fünfte Synodalversammlung war geprägt von einem Gefühl der Ohnmacht gegen die Drohgebärde der Bischöfe, sie könnten nur dann überhaupt zustimmen, wenn abschwächende Kompromisse eingegangen würden. Mit nichts in der Hand aus der Versammlung gehen oder mit kleinen Versprechen der weiteren Prüfung der Themen vor Rom. Ich weigere mich zu akzeptieren, dass uns das genügen soll.
Ich bin mit dem klaren Bestreben in den Synodalen Weg gestartet, an einer Kirche mitzubauen, die Ernst macht mit dem Aufarbeiten des sexuellen Missbrauchs, der Gerechtigkeit für Betroffene und dem Beseitigen der strukturellen Ursachen für Missbrauch. Doch das hat der Synodale Weg nicht geschafft, denn er hat dahingehend keinen ernsthaften Versuch gemacht.
Sich gegen die Ohnmacht zu stellen, heißt, sich jetzt nicht mit den Ergebnissen zufriedenzugeben. Es heißt, den Bischöfen weiter Mut zu machen, die nun handeln wollen. Und es heißt vor allem, mit den Menschen weiterhin lautstark Kirche zu sein, die uns Mut gemacht haben und die jetzt der wahre Grund sind, weiterzumachen.
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