Der Aufruf zur Friedenskundgebung von Wagenknecht zieht auch Rechtsextreme an. Sie hoffen auf einen Schulterschluss mit linken Kräften – mal wieder.
BERLIN taz | Die Vorfreude ist bereits groß. „Wir brauchen die große Querfront für den Frieden“, erklärte zuletzt Compact-Herausgeber Jürgen Elsässer. Von Björn Höcke bis Sahra Wagenknecht müsse diese reichen. Und der 25. Februar, der Tag der Friedenskundgebung von Wagenknecht und Alice Schwarzer vor dem Brandenburger Tor in Berlin, sei dafür eine „Riesenchance“.
Das Werben um eine Querfront, sie ist in Teilen der rechtsextremen Szene ein Klassiker. Insbesondere Elsässer, einst aus der linken Szene kommend, hofft darauf seit Jahren. Nun wittert er eine neue Chance. Denn Wagenknecht und Schwarzer grenzen sich höchstens halbherzig von den Rechtsextremen ab. Fahnen und Embleme aus der Szene wolle man auf der Kundgebung nicht, erklärten sie. Sonst aber sei „jeder willkommen, der ehrlichen Herzens für Frieden demonstrieren möchte“.
Nun umgarnt Elsässer erneut seit Monaten Wagenknecht, lobt ihren linksautoritären Kurs. Schon im Herbst suchte er auf einer rechtsextremen Kundgebung in Leipzig einen Schulterschluss, ließ „Sahra, Sahra“-Sprechchöre anstimmen. Im Dezember packte Elsässer Wagenknecht auf das Cover seines Magazins, titelte „die beste Kanzlerin“. „Wenn wir den Marsch in den Abgrund noch verhindern wollen, dann geht es nur über eine Querfront“, erklärte Elsässer.
Der Berliner Protestforscher Simon Teune sieht diesmal durchaus Chancen für die Querfrontler. Nach den Coronaprotesten gebe es eine größere Masse aus Unzufriedenen und Verschwörungsanfälligen, welche die Politik und Medien ablehne, mobilisierbar sei und auch kein Problem mehr damit habe, mit Rechtsextremen gemeinsam auf die Straße zu gehen. „Das gab es 2014 in dieser Breite nicht“, so Teune zur taz.
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