Immer wieder muss sich Polizeipräsident Ralf Martin Meyer im Hamburger Rathaus dieselbe Frage stellen lassen: Hat es seitens der Waffenbehörde Fehler im
Umgang mit dem späteren Amokschützen Philipp F. gegeben? Bei der Pressekonferenz fünf Tage nach der Tat, der sieben „Zeugen Jehovas“ zum Opfer fielen, sagt er wiederholt: nein. Trotz offenbar deutlicher Hinweise, die die Beamten übersehen haben. Im Mittelpunkt: ein Buch voll mit kruden Thesen und ein anonymer Tippgeber, der die Sicherheitsbehörden vor F.s möglicher Erkrankung gewarnt hatRückblick: Ende Oktober erscheint Philipp F.
Es folgen Recherchen der Waffenbehörde. Dabei stoßen die Beamten auf die Webseite des Mannes, auf der er sich als Geschäftsmann ausgibt. Nach dem Buch suchen die Beamten bei Google; sie geben F.s Namen und „Buch“ ein. Keine Treffer. Meyer begründet dies mit dem damaligen Algorithmus der Suchmaschine. Man habe das Buch ohnehin nicht ohne Weiteres finden können, das hätten auch Experten der Polizei nachgewiesen.
Das Buch – das Ende Dezember bei „Amazon“ angeboten wurde und in dem F. frauenfeindliche und antisemitische Ansichten äußert und Hitler als Werkzeug Christi bezeichnet – wurde allerdings auf besagter Webseite des Mannes und auf seinen Social-Media-Kanälen beworben. Meyer sagt, dass man dort nicht auf das Buch gestoßen sei, Vorgänge aber noch einmal prüfe. Man habe Philipp F.
Es habe, nach der Recherche und Kontrolle, kein Anhaltspunkt vorgelegen, weitere Maßnahmen, wie das Erstellen eines psychologischen Gutachtens, zu begründen. Die Beamten der Waffenbehörde hätten nach „bestem Gewissen“ gehandelt. Ihnen sei nach heutigem Stand nichts vorzuwerfen.
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