Auftritt in Moskau : Putin will es nicht gewesen sein: Wie der Kremlherrscher seinen Krieg wieder einmal begründet
Er zählt zu einer Gruppe, die das US-Institut"Study of War" "Offiziere und Veteranen" nennt. Sie ist eine von drei Fraktionen im Umfeld von Wladimir Putin, die den Krieg zwar befürworten, sich aber über die Art und Weise beharken. Schoigu ist als oberster Soldat für die Organisation und Mobilmachung verantwortlich. Wegen ausbleibender Erfolge in der Ukraine wird er zum Sündenbock gemacht, sein Kriegsstil gilt als altertümlich.
Das ist natürlich grober Unfug – den Putin selbst vielleicht sogar glauben mag –, folgt jedoch dem geläufigen Spin des, dass Russland einer Bedrohung durch den Westen im Allgemeinen und der Nato im Besonderen ausgesetzt sei und sich dagegen zur Wehr setzen müsse. Beide Narrative versuchte Putin nun zu bespielen. So sagte er zu den Gründen des Krieges einmal mehr, dass das Streben der Ukraine in die Nato mit russischen Sicherheitsinteressen nicht vereinbar sei. "Die Nato-Erweiterung um die Ukraine war für uns völlig inakzeptabel, und jeder wusste das, und sie ignorierten es",. "Russen und Ukrainer sind historisch gesehen ein Volk. Es ist fast so, als würde gerade ein Bürgerkrieg stattfinden", fuhr er fort.