Schlechte Versorgung und massive Einflussnahme durch Orbáns autoritäre Regierung treibt Schüler:innen und Lehrer:innen gemeinsam auf die Straße.
Seite wechseln: Schüler:innen und Lehrer:innen protestieren auf dem Franziskanerplatz in Budapest Foto: Kira KyndEs ist Frühling 2023 und im Bohemien-Lokal Kelesztő in Szeged im Süden Ungarns dringt HipHop aus den Boxen. An einem der Tische sitzt die Spanisch- und Englischlehrerin Agnes Batc mit zwei Schüler:innen ihres Gymnasiums.
In einer Petition der Gewerkschaft PDSZ erklärten sich bis zu 5.000 Lehrer:innen bereit, ihrem Job den Rücken zu kehren, sollte das Gesetz das Parlament passieren. Am heutigen Dienstag soll das Gesetz verabschiedet und schrittweise umgesetzt werden, bis dann im Januar 2024 die neuen Arbeitsverträge in Kraft treten würden. Die Bewegung der Lehrer:innen und die Studierendenfront wollen den ganzen Tag vor dem Parlament demonstrieren.
Jeden Mittwoch finden die sogenannten Zebraproteste statt, sowohl in ganz Budapest als auch im südlichen Pécs und in Szeged. Während bei den großen Demonstrationen die Polizei mittlerweile immer öfters Gewalt anwendet, bleiben die Zebraproteste meist friedlich. Spätestens nach der ersten Diskussion mit Passant:innen am Straßenrand wachen die Menschen auf.
Seit Törley mit vier anderen Kolleginnen entlassen wurde, ist sie in Ungarn eine Persönlichkeit. Ihr Fall sorgte für landesweite Empörung und setze Großdemonstrationen in Gang. Kurz nach Törley wurde mehr als einem Dutzend Lehrer:innen in Budapest ebenfalls gekündigt. Seit 2014 und der Ausrufung der „illiberalen Demokratie“ – die Abgrenzung zum schwachen und dekadenten Liberalismus des Westens – spricht Orbán davon, eine arbeitsbasierte Gesellschaft aufbauen zu wollen. Damit einher geht einerseits die Schaffung einer neuen Elite, andererseits der Gedanke, nicht allzu viele gebildete Menschen zu brauchen.
Die Besucher:innen spazieren umher, die Aufsicht beäugt die Szenerie. Eine groteske Situation: Im Dauerloop unterlegt ein Rocksong die Gleichsetzung von Holocaust und Stalinismus, während der Audioguide die Ära des ehemaligen Staatsoberhaupts und Hitler-Kollaborateurs Miklós Horthy bis 1944 glorifiziert, der für die Deportation Hunderttausender Juden mitverantwortlich war.
Die Gleichzeitigkeit von nationaler Souveränität und dem Beschwören eines Opferkults drücke sich auch in den politischen Argumenten zur Bildungsdebatte aus. „Im Narrativ der Regierung liegt die Schuld für die tiefen Lehrergehälter bei der EU.“ Diese hält momentan wegen Korruptionsverdacht Fördergelder in Wert von bis zu 22 Milliarden Euro zurück und unterbrach das Erasmus-Programm für 21 ungarische Universitäten.
Desillusionierte Jugend 170 Kilometer weit von der Andrássy-Strasse und dem Haus des Terrors entfernt in der südlich gelegenen Stadt Szeged sitzen die Lehrerin Agnes Batc und die Schüler:innen Zsofia Fodor und Akos Süli am Tisch. Auch hier im Kelesztő-Lokal sind die ungarische Geschichte und das kontroverse ehemalige Staatsoberhaupt Miklós Horthy ein Thema.
United States Latest News, United States Headlines
Similar News:You can also read news stories similar to this one that we have collected from other news sources.
Schlechte Nachrichten für alle Fußball-Fans: DAZN erhöht Preise – schon wieder!Neuer Preishammer bei DAZN! Der Streamingdienst ändert seine Abo-Strukturen – und das wird die Fans nicht freuen.
Read more »
Anna-Maria Ferchichi teilt schlechte Nachrichten zu ihrem Baby mit BushidoAnna-Maria Ferchichi verkündete vor Kurzem, dass sie wieder schwanger ist. Nun teilt sie beunruhigende Neuigkeiten. Vor einer Sache hat sie große Angst.
Read more »
Aktionspreise steigen: Schlechte Nachrichten für Biertrinker'Premiumbier' zum Preis von 9,99 Euro pro Kasten? Damit ist wohl Schluss. Die Aktionspreise für Bier und Biermischgetränke steigen.
Read more »
Studie: HZV-Patienten stürzen seltener als Versicherte der RegelversorgungWissenschaftler der UniHeidelberg konnten zeigen, wie sich die stärker leitlinienorientierte Verordnung von Medikamenten auf die Sturzgefährdung von Patienten in der hausarztzentrierten Versorgung (HzV) in BaWü auswirkt. AOKBW MEDIVERBUND
Read more »
Psychisch Erkrankte müssen bald wohl noch länger wartenGroße Sorge um die psychiatrische Versorgung: Eine Qualitätsrichtlinie droht den Engpass in den Kliniken weiter zu verschärfen – mit gravierenden Folgen.
Read more »
Schlechte News für Sport-Fans! Nächster Streamingdienst erhöht PreiseSchlechte News für Sport-Fans! - Nächster Streamingdienst erhöht Preise BILDSport
Read more »