Früher war Jakob ängstlich, heute macht er Überschläge. Doch Parkour weckt auch andere Interessen – gegen Olympiapläne regt sich Widerstand.
DRESDEN taz | Jakob wärmt sich auf. Er streckt sich, balanciert und hält ab und zu inne, um die Umgebung zu studieren. Auf seinem Kopf trägt er einen Stoffhut, den er mit einem Bändchen unterm Kinn locker fixiert hat. Jakob streicht über Oberflächen und sagt Dinge wie: „Ja, das könnte klappen, der Grip ist okay.“ Dann beugt er sich über eine 1,30 Meter hohe Mauer, schaut sie sich von allen sichtbaren Seiten an, tastet sie ab.
Später wird klar, dass dieser Sprung nur ein Teil der Aufwärmung war. Ein einzelnes Element zu überwinden, ist im Parkour sozusagen langweilig. Meist überlegen die Traceure und Traceurinnen sich eine „Line“: Sie verknüpfen mehrere Hindernisse und versuchen, möglichst geschmeidig und formschön darüber hinwegzukommen.
Max Rieder sagt: „Der Gegner ist man nur selbst.“ Rieder ist einer der Gründer vom Verein Parkour.org am Standort Dresden. Das ist das größte Parkour-Netzwerk Deutschlands mit 2.000 Mitgliedern in insgesamt acht Städten. Dieses Netzwerk sieht die Wettbewerbsorientierung von Parkour kritisch. „Parkour ist mehr Fortbewegungsart als Sport, mehr Lebenseinstellung als bloße Kür.
Max Rieder ist neben Vereinsvorstand auch Traceur. Die Frage, wann er mit Parkour begonnen hat, beantwortet er mit einer Gegenfrage: „Wann hast du aufgehört?“ Man könne gar nicht anfangen, weil die meisten Kinder genau wie ein Traceur balancieren, klettern und springen. Durch gesellschaftliche Normen werde es uns ab dem Erwachsenwerden nur abgewöhnt: keine Spielplätze ab 12 Jahren, keine Klettereinlage auf den Baum – das macht man nicht.
Parkour als eine Art, mit der Umwelt in Kontakt zu sein Auch Jakob ist im Laufe der Jahre an diesem Sport gewachsen. Die Angst zu überwinden, sei beim Parkour der größte Gegner für ihn. „Ich war früher sehr ängstlich, habe mich nicht getraut irgendwo herunterzuspringen“, sagt er. Über einen Kumpel sei er mit 18 Jahren dann zum Parkour gekommen.
An dieser Stelle könnte man einwenden, dass diese Bewegungen zwar kunstvoll sind, effizient aber eher nicht. Schließlich könnte Jakob auch einfach neben der Treppe entlanglaufen.
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