Wie kaum eine andere Künstlerin steht Lizzo für Selbstliebe. Doch jetzt wird ihr Verhalten als Chefin angeprangert: Drei Tänzerinnen werfen ihr sexuelle, religiöse und rassistische Belästigung und Körperverletzung vor.
Drei ehemalige Tänzerinnen haben eine Klage gegen US-Popstar Lizzo eingereicht. Sie werfen der 35-jährigen Sängerin vor, ein feindseliges Arbeitsumfeld geschaffen zu haben – inklusive verschiedener Verstöße gegen das kalifornische Arbeitsrecht, wie von der Nachrichtenagentur AFP gesichtete Gerichtsakten zeigen.
Zwei der drei Tänzerinnen waren zuvor entlassen worden, während die dritte »wegen des entsetzlichen Verhaltens kündigte«, hieß es in der Erklärung weiter. In einem Fall fühlt sich die Frau nach eigenen Angaben unter Druck gesetzt, eine Sex-Show im Amsterdamer Rotlichtviertel zu besuchen und mit den nackten Darstellern zu interagieren und berühren zu müssen.
Shirlene Quigley, Leiterin des Tanzteams, wird vorgeworfen, häufig sexuelle Kommentare abgegeben und ihren christlichen Glauben propagiert zu haben, insbesondere gegen vorehelichen Sex. Außerdem gab es den Tänzerinnen zufolge zwischen den Etappen von Lizzos Welttournee einen längeren Streit um die Vergütung der Frauen.
Lizzos Produktionsfirma Big Grrrl Big Touring, Inc. wird in der Klage ebenfalls genannt. Weiße Manager der Firma hätten »den schwarzen Mitgliedern des Tanzteams« oft vorgeworfen, fehlerhaft und unprofessionell zu sein und eine schlechte Einstellung zu haben, heißt es dort. Diese Vorwürfe seien nicht gegen Mitglieder des Tanzteams erhoben worden, »die nicht schwarz sind«.
Die Vorwürfe stehen in großem Widerspruch dazu, wie Lizzo in der Öffentlichkeit auftritt. Vier Grammys hat die Künstlerin, mit bürgerlichem Namen Melissa Viviane Jefferson, mittlerweile gewonnen, sie setzt sich für Themen wie Body Positivity, Selbstliebe und sexuelle Selbstbestimmung von Frauen ein. Auf der Bühne performt sie zum Beispiel eingehüllt in eine Regenbogenflagge.
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