Künstliche Intelligenz wird zum wichtigen Assistenten der Wirtschaftsprüfer. Die Technologie soll die Bilanztestate sicherer machen – und Kriminelle abschrecken.
Der Finanzdienstleister ist einer der größten Skandalfälle der deutschen Wirtschaftsgeschichte – und eine Belastung für die prüfenden Gesellschaften.Warum haben die Wirtschaftsprüfer von EY den Betrug erst 2020 entdeckt und nicht schon viel früherJahrelang haben die Abschlussprüfer die Bilanzen des skandalträchtigen Konzerns freigezeichnet, obwohl große Teile der dort angegebenen Geschäfte gar nicht existierten.
Auch PwC-Partner Rüdiger Loitz glaubt an das Potenzial, neue Bilanzskandale zu verhindern. „KI wird dazu einen wichtigen Beitrag leisten“, sagt der Leiter Rechnungslegungs- und Kapitalmarktberatung beim deutschen Marktführer in der Wirtschaftsprüfung. Die Systeme dürften aus seiner Sicht in den nächsten Jahren deutlich leistungsfähiger werden.
Auch Konkurrent KPMG setzt eine derartige Technologie ein, um einfache, sich wiederholende Tätigkeiten zu automatisieren, die früher per Hand erledigt wurden. Die KI-basierte „Document Matching“-Technologie gleicht gebuchte Transaktionsdaten digital mit den Originalbelegen ab. KI-Systeme lernen so ständig dazu, wie das Geschäftsmodell eines Unternehmens funktioniert. Prüfungsexperte Marten gibt sich überzeugt, dass die Technologie nicht nur Datenanalysen liefern, sondern daraus auch eigene Schlüsse ziehen wird. „KI-Systeme werden künftig auch komplexere Prüfungshandlungen übernehmen können.“
Das KI-Unternehmen Mindbridge verspricht, sein System decke Fehlbuchungen und Manipulationsversuche „schneller als jeder Mensch“ auf – bis hin zu „komplexen, international verflochtenen Veruntreuungsversuchen“.
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