Viereinhalb Jahre Haft für Vergewaltiger: Frau gewinnt Prozess gegen ihren Ehemann
– Die Aussage der Ehefrau war entscheidend: Hat sie Schläge und Vergewaltigungen aus Eifersucht erfunden, weil sich ihr Mann im Iran eine zweite Ehefrau genommen hat? „Oder Variante Nummer 2“, sagte Vorsitzender Richter Thomas Lindinger in der Urteilsbegründung: „Es war so.
Neben der Vermutung, sie habe ihn aus Eifersucht angezeigt, hatte der Angeklagte vor Gericht noch mehrmals erwähnt, dass seine Frau psychisch krank sei. Doch auch dies fruchtete bei der Kammer nicht. Lindinger verwies auf die Beobachtungen von Zeugen, die das Bild abrunden würden, allen voran die Kinder des Ehepaars.
Dem 17-jährigen Sohn war es sichtlich schwergefallen, gegen seinen Vater auszusagen. Dennoch hatte er laut Lindinger nicht damit hinterm Berg gehalten, dass in der Familie „ein Klima der Angst und Gewalt“, auch gegenüber den Kindern, geherrscht habe. Sein Vater habe seine Mutter schon geschlagen, als sie noch im Iran gelebt hätten. Der Grund sei gewesen, dass sie einen Sprachkurs besuchen wollte.
Eine Nachbarin der Frau hatte berichtet, dass diese erst den Mut gefasst hat, ihren Mann im Mai 2022 anzuzeigen, als dieser im Iran war und sie erfuhr, dass das, was er ihr angetan hat, in Deutschland strafbar ist.