Der Absturz von Indiens ehemals reichstem Mann ähnelt dem Zusammenbruch des deutschen Skandalkonzerns. Indien sollte daraus die richtigen Schlüsse ziehen.
kamen die dubiosen Geschäftspartner, über die vermeintlich Hunderte von Millionen Euro flossen, aus Singapur, Dubai und den Philippinen.
In den Vorwürfen gegen Adani stehen Briefkastenfirmen und undurchsichtige Fonds aus Mauritius, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Zypern im Fokus. Sie halten milliardenschwere Beteiligungen an der Adani-Gruppe – und stehen im Verdacht, an Kurs- und Bilanzmanipulationen in großem Stil beteiligt zu sein.
Konzerngründer Gautam Adani weist die Anschuldigungen zurück und bezeichnet sie als „kalkulierte Attacke auf Ambitionen Indiens“. Die nationalistische Verteidigungslinie verfing zumindest in Teilen der Bevölkerung. „#IndiaStandsWithAdani“ wurde in zu einem der populärsten Hashtags auf Twitter. Auch das erinnert an die deutschen Wirecard-Verteidiger, die die Kritik an dem Konzern lieber als Angriff auf den heimischen Technologiestandort verstanden, anstatt sich mit den Vorwürfen auseinanderzusetzen.Gemeinsam sind den beiden Fällen auch die engen Verbindungen zwischen Unternehmen und Politik.
In Indien fordert die Opposition einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss über die staatlichen Verstrickungen mit dem Adani-Konzern. Noch blockt diese ab. Die Regierung beteuert lediglich, dass von der Affäre für den Rest der Wirtschaft keine große Gefahr ausgehe. Doch das allein reicht nicht, um das Vertrauen von Investoren zurückzugewinnen. Das gelingt nur mit einer gründlichen Aufarbeitung.