Der Weltklimagipfel in Scharm al-Scheich hat zwei Tage zu spät eine Abschlusserklärung erzielt. Mit vielen Lücken – und Lichtblicken.
SCHARM AL-SCHEICH taz | In vielen Gesichtern paart sich die Erleichterung mit Erschöpfung und Hunger: Die Weltklimakonferenz COP 27 im ägyptischen Scharm al-Scheich ist am frühen Sonntagmorgen zu Ende gegangen. Nach zwei durchverhandelten Tagen und Nächten fiel im Plenarsaal „Nofretete“ endlich der Hammer. Ein großes Live-Publikum hatten die Regierungen und ihre Diplomat:innen dafür nicht mehr.
Die ägyptische Gipfelpräsidentschaft, die selbst zum Abschluss von Gas-Deals am Rande der Verhandlungen aufrief, hatte ihn trotz breiter Unterstützung schlicht nicht aufgenommen. Strikt gegen die Formulierung waren auch Ölländer wie Saudi-Arabien. Denkbar ist, dass die Expert:innen des UN-Klimasekretariats Ägypten unter die Arme gegriffen haben. Das Abschlussplenum musste auf Bitte der Schweiz unterbrochen werden: „Wir haben keine Zeit bekommen, die Abschlusserklärung zu lesen“, beklagte dessen Landesvertreter.
Trotz aller Widrigkeiten hat die Konferenz einen Durchbruch erzielt: Es wird einen Fonds geben, aus dem bei Schäden und Verlusten durch den Klimawandel geschöpft werden kann. Das ist eine jahrzehntealte Forderung armer Länder, besonders der kleinen Inselstaaten. Eigener Vorschlag der EU Erst kurz vor Ende der Konferenz kam die EU mit einem eigenen Vorschlag zu einem Fonds – und brachte die große Geopolitik auf den Klimagipfel. Sie störte sich an der üblichen Unterteilung der Staaten in Industrie- und Entwicklungsländer. Nach der müssen Erstere zur Klimafinanzierung beitragen, Letztere haben Anspruch auf Zahlungen.
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