Wer joggen geht, sieht immergleiche morgendlichen Parkgruppen. Irgendwann grüßt man sich. Oder lieber nicht? Unsere Kolumnistin sucht eine Antwort.
Klarer Fall: Kein Mensch da beim morgendlichen Joggen – kein Morgengruß fällig … Foto: Julian Stratenschulte/dpa
Mein Gott, auch ich möchte zu der Gruppe der weniger kranken Mäuse gehören und drehe nun früh im Park meine Runden. Jeden Morgen, bevor ich das Tor passiere, treffe ich auf dieselben Menschen. Ich komme auf sie zu, da krächzt einer, „Moin, Rosi, kannste wieder laufen, oder was!“, Räuspern, Husten, Spucken, sie sind alle noch ganz schrecklich müde, man sieht es ihnen an, aber: „Nützt ja nix. Muss ja.
Das sind im Großen und Ganzen die frühmorgendlichen Parkgruppen, eine Stunde später kommen dann schon die Rentner*innen, die nichts tun, als in der Sonne sitzen; die Erzieher*innen mit ihren Krippenwagen; bald dann schon die Ersten, die eine Decke ausbreiten, und außerhalb gibt es natürlich noch unendlich viele mehr, Millionen, würde ich meinen.
Menschen, die sich täglich begegnen Die Gruppe, die sich morgens vor dem Park trifft, ist eine Gruppe von Süchtigen. Natürlich sind sie mehr als das, es ist nur eine Facette ihrer Persönlichkeit, die, die mir an ihnen sichtbar wird.