Gewalt gegen Tutsi in Kongo: So werden Warnsignale ignoriert

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Gewalt gegen Tutsi in Kongo: So werden Warnsignale ignoriert
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In der Demokratischen Republik Kongo mehren sich brutale Übergriffe gegen Tutsi. Beobachter fühlen sich an den Völkermord von 1994 in Ruanda erinnert.

Proteste in Goma, Kongo: Sie verdächtigen die ruandische Armee, Tutsi-Milizen zu unterstützen Foto: Michel Lunanga/afp/getty

Aus Sicht des belgischen Menschenrechtsanwalts Bernard Maingain, der Tutsi-Gewaltopfer vertritt, sind radikale Akteure in Kongos Staatsorganen direkt veranwortlich. Er nennt im Interview mit der taz Beispiele von Polizeikommissaren, die öffentlich zu Massentötungen an Tutsi aufriefen und anschließend befördert wurden. Gegen diese hat er Klage eingereicht.

„Es geht nicht nur um die reine Zahl von Opfern“, erklärt Karambi. „Von all diesen Taten geht die Botschaft aus: ‚Wir wissen, wo ihr seid!‘“ Ob Restaurants, Bars, Kirchen, Supermärkte – überall dort, wo sich Tutsi gewöhnlich treffen, sei die „Menschenjagd“ eröffnet. „Sie leugnen, dass sich eine Art lokaler Groll und lokaler Frust in dieser Bewegung namens M23 verbirgt“, kritisiert Historiker Aloys Tegera Kongos Regierung. Er ist Tutsi aus den Masisi-Bergen und lebt im Exil. Er hat die Geschichte der ruandischstämmigen Bevölkerungsgruppen Ostkongos erforscht.

Denn Ruandas Hutu-Armee, die 1994 den Völkermord an den Tutsi organisiert hatte, floh nach ihrer Niederlage gegen die ruandische Tutsi-Guerilla RPF unter Ruandas heutigem Präsidenten Paul Kagame nach Kongo, damals noch Zaire. Die Völkermörder wollten sich dort reorganisieren, um Ruanda zurückerobern. Vor ihnen flohen kongolesische Tutsi-Familien nach Ruanda. Sie mussten ihre Rinderherden zurücklassen, in ihre Häuser zogen Völkermordtäter ein.

Selbst die Rinderherden der Tutsi-Farmer rund um Kitchanga bleiben seither nicht verschont. Auch davon gibt es Videos: Kälber mit durchgeschnittener Kehle; Kühe, denen man die Achillessehnen durchtrennt hat und die qualvoll im Gras verenden. „Die Rinder sind unsere finanzielle Absicherung“, erklärt der Sohn eines kongolesischen Tutsi-Farmers. „Wir verkaufen Kühe, um davon unsere Mieten zu zahlen, die Schulgebühren unserer Kinder.

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