Ein Rottweiler verletzte eine junge Frau am Ohr. Der Hundehalter warf ihr vor, Warnungen ignoriert zu haben – doch er muss trotzdem zahlen.
Wer einen Hund streichelt, ist nicht automatisch mitverantwortlich, wenn er von dem Tier gebissen wird. Im konkreten Fall war eine junge Frau aus Rheinland-Pfalz von einem Rottweiler, den sie schon länger kannte, verletzt worden.Die Frau hatte einer Mitteilung des Gerichts zufolge eine Freundin besucht und saß mit ihr in der Küche. Mit dabei war auch der Rottweiler des Bruders der Freundin.
Die Wunde musste genäht werden, und die Frau war mehr als eine Woche lang arbeitsunfähig. Noch heute klage sie über Schmerzen bei Druck und Kälte. Der als Tierhalter verklagte Bruder argumentierte, die Frau sei daran mitschuldig, da sie sich zu demDas Landgericht stellte zunächst klar, dass ein Hundehalter grundsätzlich immer haftet, auch wenn ihm kein falsches Verhalten oder anderweitiges Verschulden vorzuwerfen ist.
Dies sei hier aber nicht der Fall. Die gebissene Frau habe den Rottweiler schon lange gekannt, und bislang habe es kein aggressives Verhalten seitens des Hunds gegeben. In solchen Fällen trage man keine Mitschuld, wenn man das streichle oder umarme. Der Hundehalter hatte argumentiert, der Rottweiler habe gerade gefressen und die Frau sei deutlich gewarnt worden. Das Landgericht sah das aber nicht als bewiesen an. Die Zweifel gingen zulasten des Halters.
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