In immer mehr Ländern im südlichen Afrika verschlechtert sich die Stromversorgung. Es wurde wenig investiert, nun kommen Folgen des Klimawandels dazu.
LUSAKA taz | Bis vor einem halben Jahr galt Sambia als Insel des Lichts in einem Meer der Finsternis. Es produzierte mehr Strom, als es verbrauchte, und verdiente Geld mit dem Export an Nachbarländer, die zu wenig Elektrizität haben. Heute sitzen viele Sambier selbst im Dunkeln – wegen einer beispiellosen Welle von planmäßigen Stromausfällen, genannt „load shedding“, die bis zu 12 Stunden pro Tag dauern.
Aus dem Kariba-See am Sambesi, der von 1958 bis 1963 kurz vor Ende der britischen Kolonialherrschaft gefüllt wurde, werden Wasserkraftwerke zur Versorgung von Sambia und Simbabwe gespeist. Während Simbabwe schon seit zwei Jahrzehnten in seiner permanenten Krise gelernt hat, mit Stromausfällen zu leben, ist das für Sambia eine neue Erfahrung.
Volkswirtschaft auf den Kupferbergbau angewiesen Die von Sambia und Simbabwe gemeinsam gestellte Sambesi-Flussbehörde ZRA , die den Kariba-See verwaltet, bat zunächst um eine Stromerzeugungsreduktion von 1.080 auf 800 Megawatt , was dann weiter auf 400 MW gesenkt wurde – zu wenig für Sambia mit seinen 19 Millionen Einwohnern und einer Volkswirtschaft, die vor allem auf den energieintensiven Kupferbergbau angewiesen ist.
Doch für Sambias Präsidenten Hakainde Hichilema und seine UPND könnte es für das Niedrigwasser keinen ungünstigeren Zeitpunkt geben. Der Wahlsieg des Geschäftsmannes Hichilema bei den Präsidentschaftswahlen im August 2021 wurde damals als neue Morgenröte für Sambia begrüßt. Das UPND-Wahlprogramm versprach eine Förderung erneuerbarer Energien.
Stromkrise: Südafrikas Präsident sagt Reise abSüdafrikas Präsident Cyril Ramaphosa hat wegen der massiven Stromausfälle in seinem Land seine Teilnahme am Weltwirtschaftsforum in Davos abgesagt. Stattdessen werde er zu Hause Krisentreffen leiten, kündigte sein Büro am Sonntagabend an. Ramaphosa wird mit Vertretern der Opposition, dem nationalem Komitee zur Energiekrise und der Leitung des staatlichen Stromversorgers Eskom sprechen.
Stromausfälle – Alltag im südlichen Afrika Die ständigen Stromausfälle lassen in Sambia essenzielle Dienstleistungen zusammenbrechen, von Tankstellen bis zu Geldautomaten. Auch Alarmanlagen und elektronische Sicherheitssysteme fallen dann aus. „Verbrecher könnten sich die Stromausfälle opportunistisch zunutze machen“, warnt der Sicherheits-Thinktank Crisis24. Sie sind auch ein Ärgernis im Alltag.
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