200 Euro für Kino, Konzerte und Theater! Das klingt erstmal sehr cool. Doch der Kulturpass gilt nur für eine sehr kleine Gruppe. Das ist vor allem: unfair. Ein Kommentar.
Die Kulturpass-App, für Kino-, Theater- oder Museumsbesuche nutzbar, ist seit Mittwoch öffentlich zugänglich.Seit dem 14. Juni ist der neue Kulturpass erhältlich. Als ich das las, freute ich mich natürlich wahnsinnig: 200 Euro für Kino, Konzerte und Theater! Ich bin 18 Jahre alt! 100 Millionen Euro steckt die Bundesregierung in das Programm, mit dem Leuten wie mir die Kulturszene Berlins nahegebracht werden soll.
Doch dann habe ich mir die Kulturpass-App heruntergeladen. Zuallererst: Sie ist extrem unübersichtlich gestaltet. Außerdem merkte ich schnell, dass der Pass nur für Jugendliche zugänglich ist, die im Jahr 2005 geboren sind. Als Vertreterin des 2004er Jahrgangs muss ich sagen, dass das nicht nur unfair ist, sondern auch wenig Sinn ergibt.
Was ist mit denjenigen, die im Lockdown 18 geworden sind? Keine Feiern, keine Reisen und keine Konzerte, all das blieb ihnen verwehrt.Nein, es ist nicht nur Neid, der mich hier frustriert. Natürlich freue ich mich für die 18-Jährigen, auf die die strengen Kriterien zutreffen. Doch die Ansage der Bundesregierung, der Kulturpass gelte für „die jungen Menschen, die am meisten während der Pandemie verpasst haben“, will mir einfach nicht einleuchten.
Natürlich ist mir klar, dass der Kulturpass auch dabei hilft, Kultureinrichtungen zu unterstützen. „Sie wurden ebenfalls hart von Corona getroffen“, heißt es auf der Website der Bundesregierung, „und kämpfen immer noch darum, ihr Publikum zurückzugewinnen.“ In Zusammenhang mit der Idee, den-Jahrgang der 2005er endlich dazu zu motivieren, mal ein Museum von innen zu sehen, ergibt das Angebot natürlich Sinn.
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