Die Proteste gegen die Lockdown-Maßnahmen in China sind – auch wenn sie sich nach dem Einlenken der Regierung wieder gelegt haben – wichtige Erfahrungen für die Zukunft der demokratischen Kämpfe im Land. Ein tazBlog.
Maßnahmen in China, die nun als „A4Papier-Revolution“ bezeichnet werden, sind – auch wenn sie sich nach dem Einlenken der Regierung wieder gelegt haben – wichtige Erfahrungen für die Zukunft der demokratischen Kämpfe im Land.
Die Protestwellen begannen mit der Tat einer einzigen Person. Am 13. Oktober brachte ein Mann namens Peng Zaizhou an der Pekinger Sitong-Brücke Transparente an, auf denen er ein Ende der Null-Covid-Politik, Freiheit und nicht zuletzt die Ablösung von Xi Jinping forderte.
Es war das erste Mal seit der Niederschlagung der Demokratiebewegung im Jahr 1989, daß landesweite Proteste ausbrachen. Dieses Mal erreichten sie Zugeständnisse vom Parteistaat mit nur wenig Blutvergießen. Der Grund dafür? Sie kamen zu plötzlich und unerwartet. Hinzu kommt, dass die Proteste anscheinend nicht direkt politisch waren.
Die ”A4-Blatt-Revolution” war genau genommen überhaupt keine Revolution. Es war, nicht mehr und nicht weniger, massiver ziviler Ungehorsam und es passierte, nachdem die politisch rechten Lokalisten in Hongkong jahrelang ihre Ansichten vom ”chinesischen Nationalcharakter” verbreitet hatten, demzufolge die Festland-Chinesen so angepasst und feige seien, dass sie niemals Widerstand wagen würden und es verdient hätten, Sklaven zu bleiben.
Die massiven Proteste sind nicht zufällig ausgebrochen. Die letzten 10 Jahre zeugen von einer starken unterschwelligen Strömung des Boykotts der offiziellen Ideologie, verstärkt durch eine Haltung des ”Lass doch laufen”, obwohl niemand wusste, wohin das führen würde. Jetzt ist klar, dass der dreijährigedie angestauten Ressentiments gegen die Obrigkeit in Proteste und zivilen Ungehorsam verwandelt hatte.
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