Mit seiner Fabrik in der Uiguren-Provinz steckt Deutschlands größter Autobauer in einem Dilemma, auch Investoren werden mittlerweile nervös. Daran ändert auch ein hochrangiger Besuch nichts.
beteuert seit Jahren, dass im Xinjiang-Werk alles nach Vorschrift verlaufe und die Menschenrechte geachtet würden. Der Konzern hält weiter an der Präsenz vor Ort fest. Die sei mitunter sogar „positiv für die Menschen“, wie Konzernchef Oliver Blume kürzlich an den World Uyghur Congress schrieb.
Die Mitarbeiter aus Urumtschi könnten sich zudem in anderen chinesischen Werken weiterqualifizieren, sagt Brandstätter. Knapp 200 Angestellte hätten davon seit 2015 Gebrauch gemacht. „Die Arbeitsbedingungen sind vergleichbar mit anderen Standorten in China.“ Er erkenne daher keine Widersprüche zu dem, was ihm bislang intern über das Werk in Xinjiang berichtet wurde.Nachprüfen lassen sich die Angaben nicht.
Bis dahin steckt der Konzern in einem Dilemma: Entweder verärgert er die chinesische Seite oder er hält an dem umstrittenen Werk fest – auch wenn das mit unangenehmen Fragen einhergeht.VWs Generalbevollmächtigter für Außenbeziehungen, Thomas Steg, betont, dass der Konzern zurzeit nicht an einen Rückzug aus Urumtschi denke. Man respektiere die Verträge, die man mit dem Joint-Venture-Partner eingegangen sei.
China ist mit Abstand der wichtigste Markt für Volkswagen. In der Covidkrise schwächelte die Zahl der Verkäufe in Fernost zwar. In ordentlichen Jahren setzte der Automobilkonzern dort jedoch mehr als vier Millionen Autos ab. Der Beitrag des Werks in Urumtschi wirkt dagegen wie ein betriebswirtschaftlicher Winzling.
Die Situation in Xinjiang ist mittlerweile auch mit Blick auf den Kapitalmarkt ein enormes Risiko für VW. Im November hatte der US-Finanzdienstleister MSCI sein ESG-Rating für VW wegen seiner Aktivität dort mit einer Warnung versehen. Einige Fonds schichteten daraufhin ihre Portfolios um, warfen die VW-Aktie raus.Die Warnung habe damit eine hohe Eskalationsstufe, sagt auch Ingo Speich, Nachhaltigkeitschef bei der Deka.
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