Die kambodschanische Regierung will die Häuser Zehntausender in Angkor Wat räumen – angeblich aus Angst, den Unesco-Status als Weltkulturerbe zu verlieren. Hier berichtet eine Anwohnerin von der Verzweiflung vor Ort.
: »Die Unesco oder das Welterbekomitee haben nie zur Vertreibung der Bevölkerung in Angkor aufgerufen.«»grobe Verstöße gegen eine Reihe international anerkannter Menschenrechte dar, darunter das Recht auf angemessenen Wohnraum, Nahrung, Wasser, Gesundheit, Bildung, Arbeit, Sicherheit, Freizügigkeit. Sie bedeuten oft grausame, unmenschliche und erniedrigende Behandlung.
Eine Anwohnerin berichtet am Telefon über das, was in ihrem Dorf seit den angedrohten Vertreibungen vor sich geht, ihr Profilbild in der Messenger-App Signal zeigt eine junge Frau mit langem Haar. Sie will namentlich nicht genannt werden, fürchtet Konsequenzen durch die Parkaufsicht oder dass sie im schlimmsten Fall ihren Arbeitsplatz verliert. Sie sei die einzige in der Familie, sagt sie, die einen Job bei einem Unternehmen in der Umgebung gefunden hat.
Viele Menschen konnten, nachdem sie das gehört hatten, nicht mehr schlafen. Waren nervös, zu nichts mehr imstande. So ein Ausgeliefertsein lähmt. Niemand aus meiner Siedlung will wegziehen. An dem neuen Ort gibt es keine Schulen, keine Krankenhäuser, keine Arbeit. Eltern sind besorgt, dass ihre Kinder in Zukunft bildungsfern aufwachsen, Monate oder Jahre an Unterricht verlieren. Denn bis eine Schule an dem neuen Ort gebaut wird, dürfte es dauern. Im Moment ist Run Ta Ek keine Siedlung, es ist ein weites Feld mit nichts weiter darauf.Die Menschen haben auch Angst, dass sie kein Geld mehr verdienen können an dem neuen Ort.
Die Menschen in den Siedlungen müssten ihre Häuser aufgeben und neue bauen. Von welchem Geld? Die Regierung gibt 250 US-Dollar dazu, aber das ist lächerlich wenig. Niemand hier hat nach den ganzen Krisen der vergangenen Jahre die Kraft, woanders neu anzufangen.
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