Für meine Generation lässt sich eine jüdische Existenz ohne Israel nicht vorstellen. Dabei blicken wir Kinder und Enkel der Schoa-Überlebenden anders auf das Land als die Gründer.
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Wir Kinder der Holocaustüberlebenden werden allgemein die »Zweite Generation« genannt, wir sind die erste Generation nach der Schoa. Wir sind die Ersten, für die Israel eine Konstante war, ohne die wir uns jüdische Existenz, ja, die Welt nicht vorstellen konnten und können. Erst als wir älter wurden, begriffen wir allmählich, was es für unsere Eltern bedeutet haben musste, als Juden in einer Welt ohne Israel aufzuwachsen. Nach 2000 Jahren Diaspora ist die Zweite Generation die erste, die mit der »Rückversicherung« lebt, dass es einen Zufluchtsort gibt, falls die nichtjüdische Welt sich mal wieder für ein Pogrom oder gar einen Genozid entscheiden sollte.
Vor allem in den frühen Jahren war Israel für unsere verfolgten Eltern auch ein kleiner Ersatz für die Heimat, die sie nicht mehr hatten. In den Straßen israelischer Städte hörte man neben Hebräisch noch Jiddisch und Polnisch, Ungarisch und Russisch. In den Restaurants konnte man all die osteuropäisch-jüdischen Spezialitäten finden, mit denen die Eltern daheim groß wurden.
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